Osnabrück. Am Dienstagabend meldete sich eine 88-jährige Osnabrückerin telefonisch bei der Polizei und fragte nach, wann denn mit dem Erscheinen des Sachbearbeiters vom Raubdezernat zu rechnen sei, sie warte nun schon eine geraume Zeit. Beim Angerufenen schrillten sofort die Alarmglocken.
Die Bewohnerin eines Mehrfamilienhauses in der Ansgarstraße, Stadtteil Nahne, hatte am Dienstagmittag gegen 13 Uhr einen Anruf mit unterdrückter Nummer erhalten. Ein unbekannter männlicher Anrufer stellte sich als „Ermittler vom Raubdezernat“ vor und berichtete von einem Überfall am Vormittag. Zwei Täter seien festgenommen werden, ein dritter Täter sei flüchtig und diesem solle nun eine Falle gestellt werden. Dazu sei es notwendig, dass die alte Dame Bargeld von der Bank abhole.
Die Seniorin machte sich auf den Weg zu ihrer Hausbank und holte etwas mehr als 10.000 Euro ab. Nach ihrer Rückkehr erhielt sie erneut einen Anruf vom falschen Raubermittler. Er wies die Frau an, das Geld in einem Briefumschlag und einer Plastiktüte im Zeitungsfach ihres Briefkastens zu deponieren. Einige Zeit später sollte dann ein Streifenwagen vorbeikommen und den weiteren Gang des Verfahrens mit ihr erläutern.
Erst mit ihrem Anruf bei der echten Polizei flog der Betrug auf. Neben dem finanziellen Schaden macht der Seniorin zu schaffen, dass sie sich so plump hereinlegen ließ. Schließlich habe sie im Verwandten- und Bekanntenkreis wiederholt über derartige Betrugsmaschen gesprochen.
Die Polizei sucht nun nach Zeugen, denen am Dienstag zwischen 16 Uhr und 17 Uhr im Bereich der Ansgarstraße eine verdächtige Person aufgefallen ist. Besonders interessant sind mögliche Beobachtungen im Bereich zwischen Franz-Hecker-Schule und der Kirche. Hinweise werden unter 0541/3273303 oder 0541/327-2115 aufgenommen.