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Bodenmühle, Wechselstube und stabile Heißgetränke-Preise: Osnabrücker Weihnachtsmarkt startet

Foto: Jens Lintel, via OMT

Eine richtig gute Nachricht vorweg: Bernhard Kracke Jun., der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Weser-Ems, geht davon aus, dass die Preise für Heißgetränke auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt stabil geblieben sind. „Nach meinen Kenntnissen ist dabei alles wie im Vorjahr“, kündigte Kracke vor dem Start an.
Mit dem Aufstellen der schmückenden Tannenbäume, letzten Arbeiten an den Ständen und vor allem mit dem Bestücken der Auslagen sind die Vorbereitungen für den Osnabrücker Weihnachtsmarkt am Donnerstag abgeschlossen worden. Schausteller, Beschicker und die Mitarbeiter der Stadt Osnabrück haben buchstäblich bis zur letzten Minute daran gearbeitet, die Budenstadt auf den Ansturm der Besucher vorzubereiten. Jetzt ist es so weit: Pünktlich um 12 Uhr am Freitag, 24. November, öffneten sich die insgesamt 112 Stände und Buden, aus denen sich der Osnabrücker Weihnachtsmarkt diesmal zusammensetzt. Der Festakt zur Eröffnung findet am Freitag um 18 Uhr am Adventskalender vor dem Rathaus statt.

Besucheransturm erwartet

Der Osnabrücker Weihnachtsmarkt läuft diesmal bis zum 22. Dezember auf dem Markt und auf dem Domhof, tägliche Öffnungszeiten sind von 12-21 Uhr. Wer einen Besuch plant, muss laut OMT darauf achten, dass der Weihnachtsmarkt am 26. November geschlossen bleibt. Kracke rechnet damit, dass es gleich zu Beginn wieder viele Besucher auf den Weihnachtsmarkt zieht. „Es gibt viele Menschen, die sich auf bestimmte Speisen oder Getränke freuen und viele sind auch Stammkunden bei einzelnen Beschickern. Solche Gäste kommen vielfach gleich, wenn es losgeht. Es ist toll, dass wir solche treuen Besucher haben“, meinte Kracke. „Auch das historische Karussell auf dem Markt hat Fans, die jedes Jahr teilweise auch von weither angereist kommen, um auf dem Weihnachtsmarkt darin zu fahren. So etwas freut mich sehr – es zeigt, wie einzigartig unser Weihnachtsmarkt mit seiner einmalig schönen Kulisse und seinen vielen Besonderheiten ist.“
Kracke ist besonders stolz auf die großen Ziergegenstände, also den Nussknacker, die Weihnachtspyramide und die Spieldose, die auch dieses Jahr wieder an ihren angestammten Plätzen vor dem Theater und am Löwenpudel stehen. Frisch herausgeputzt, natürlich. Bei der Spieldose mit dem Glockenspiel und den Holzfiguren, die eine Krippenszene darstellen, handelt es sich nach Angaben von Kracke um das größte funktionsfähige Exemplar mindestens in Europa, vielleicht sogar weltweit.

Abwechslung an den Buden und Ständen

Auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt können sich die Besucher an 45 Ständen und Buden mit Speisen und Getränken bewirten lassen. Weiter sind 15 Anbieter von Süßwaren und 49 Beschicker mit Kunsthandwerk und Geschenkartikeln dabei. Daneben gibt es drei Karussells – darunter natürlich auch die bereits erwähnte „Bodenmühle“ von Ewald Telsemeyer, also das über 100 Jahre alte Kinderkarussell, das seit den 1970er Jahren einen Stammplatz auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt hat.
Genießer können sich auf ein Leckereien-Angebot freuen, das von Lebkuchen, Marzipan und gebrannten Mandeln über Maronen, handgemachte Bonbons, niederländische Poffertjes und anderes Schmalzgebäck bis zu den auf dem Weihnachtsmarkt „erfundenen“ Käsegrillern, Bratfisch, Steaks, Eintopf, Flammkuchen oder Grillschinken reicht. An Heißgetränken sind u.a. Met, Glühwein, Feuerzangenbowle, Kinderpunsch und Früchtetee wie Leysieffers „Sylter Welle“ im Angebot.
Das Sortiment an den Verkaufsständen umfasst Bekleidungsartikel wie beispielsweise Mützen, Schals, Lederwaren sowie Wollpantoffeln und -strümpfe. Daneben werden Spielzeug und Geschenkartikel angeboten, es gibt Kunsthandwerkserzeugnisse, Weihnachtsschmuck, Dekorationsartikel, Leuchten, Einrichtungsgegenstände und vieles mehr. Es kann etwa gewählt werden unter Silberschmuck, Mineralien, Christbaumschmuck, erzgebirgischen Holzartikeln, Blechschildern und Blechspielzeug, Nistkästen, Marionetten, Leuchthäusern und Leuchtsternen, Teddybären oder Kerzen, Seifen und Duft-/Kosmetikartikeln.

Foto: Sven Christian Finke-Ennen, via OMT


Selbstgemachtes im wöchentlichen Wechsel

Zum dritten Mal ist auch die Wechselstube dabei, der von Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH (OMT) eingerichtete Weihnachtsmarktstand, in dem „wechselnde“ Beschicker ihre Waren anbieten. Wie OMT-Geschäftsführerin Petra Rosenbach erklärte, hat sich der Stand, der wieder unter den Arkaden an der Stadtbibliothek eingerichtet wurde, als echtes Erfolgsmodell erwiesen. „Das Angebot wird sehr gut angenommen. Wir hatten erneut eine ganz rege Nachfrage nach Belegungszeiten und es ist natürlich auch sehr schön, dass diesmal gleich zwei ehemalige Beschicker der Wechselstube mit eigenen Ständen auf dem Weihnachtsmarkt vertreten sind“, freute sich Rosenbach.
Wie die OMT-Geschäftsführerin erklärte, soll es die Wechselstube ermöglichen, dass sich Künstler, Erzeuger oder kleinere Geschäfte aus der Region, denen es an Kapazitäten für einen einmonatigen Auftritt fehlt, in einem für sie überschaubarem Umfang am Weihnachtsmarkt beteiligen können. Nachdem sie ihre Weihnachtsmarktpremiere in der Wechselstube absolviert hatten, waren die Schwestern Antonia, Maria und Christina Sanabria mit ihrem Laden „Stadtkind“ bereits im Vorjahr mit einem eigenen Stand auf dem Weihnachtsmarkt vertreten und sind nun ebenfalls an der Stadtbibliothek wieder dabei. Als zweite Wechselstuben-Starterin „wagt“ nun Stephanie Möllering mit ihrem Geschäft „Die Möllering“ einen eigenen Stand bei Kerzen Bücker auf dem Markt. „Ich freue mich schon riesig“, meinte Möllering.  „Wir haben ein tolles Sortiment zusammengestellt und haben uns natürlich auch mit zusätzlichem Personal darauf eingestellt.“

Foto: Jens Lintel, via OMT


In der OMT-Wechselstube wechseln sich erneut vier Anbieter ab. Wie Petra Rosenbach erklärte, sind darunter zwei Neuzugänge: So sind erneut die Hasbergener Künstlerin Mirjam Rückert mit ihrem Atelier für Keramik und Malerei (bis 1. Dezember) und das Feinkostgeschäft Wein und Genuss Wojtun aus Menslage (2.-8. Dezember) in der Wechselstube vertreten. Neu bieten darin das Osnabrücker Geschäft Bees & Nectaries  (9.-15. Dezember) etwa Geschenkartikel, Kosmetik, Haushaltswaren, Schmuck und Spielzeug sowie die Osnabrücker Sarah Baumann und Henry Raulinstrauch (16.-22. Dezember) etwa selbstgefertigte Schlüsselbretter, Wand- und Standbilder an. „Ich glaube, dass wir wieder eine ganz attraktive Mischung haben“, meinte Rosenbach.
Die Keramikerin Mirjam Rückert, die bereits zum dritten Mal die Wechselstube belegt, freute sich vor dem Start schon sehr auf ihre nächste „Runde“ auf dem Weihnachtsmarkt. „Ich habe zuletzt mit ganz neuen Farben gearbeitet und hoffe natürlich, dass die neuen Keramiken gut ankommen“, meinte sie. Für sie hätten sich die Weihnachtsmarkt-Auftritte in der Wechselstube insgesamt als gute Sache erwiesen, sagte Rückert. „Ich meine gar nicht nur den Verkauf, sondern für mich ist es eine gute Möglichkeit, Kontakte zu Kunden zu pflegen und auf mein Atelier in Gaste und die Atelierausstellung hinzuweisen, die wir auch dieses Jahr wieder haben“, so Rückert. Vier Wochen lang einen eigenen Stand zu bespielen, sei für sie auch wegen der eigenen Termine schwierig. „Ich müsste mich dann entscheiden, das eine oder andere nicht zu machen – so kann ich alles gut vereinbaren.“