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Neues Lärmdisplay zwischen Melle und Bad Essen: Landkreis verstärkt Einsatz gegen Lärm im Straßenverkehr

Mit der passenden Geschwindigkeit unterwegs: Das neue Display, das an der L84 zwischen Melle und Bad Essen installiert wurde, misst Tempo und Lärm. Foto: Landkreis Osnabrück, Manfred Motzek

Osnabrück. Die Erfahrungen in Bissendorf und Georgsmarienhütte waren positiv, nun folgt Standort Nummer drei: An der L84 zwischen Melle und Bad Essen wird jetzt ein weiteres Lärmdisplay eingesetzt. Die Kosten für die rund 15.000 Euro teure Anlage teilen sich der Landkreis Osnabrück, die Stadt Melle und die Gemeinde Bad Essen.

Der topographisch reizvolle Streckenverlauf zieht insbesondere an Wochenenden oder Feiertagen mit schönem Wetter zahlreiche Motorradfahrer an. Da nicht alle Streckennutzer rücksichtsvoll fahren, kommt es neben der Gefährdung der Verkehrssicherheit auch immer wieder zu Anwohnerbeschwerden wegen der Lärmbelästigung. Nun haben der Landkreis und die beiden Kommunen zusätzlich zu den bisherigen Maßnahmen das Lärmdisplay installiert.

Die mobile Anlage besteht aus zwei Komponenten. Zum einen gibt es ein am Straßenrand aufgestelltes, sonnengetriebenes Display, das neben dem üblichen „Danke“ und „Langsam“ auch den Hinweis „Leiser“ anzeigen kann. Daneben ist an einem Straßenleitpfosten ein Messgerät eingebaut, das nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Lautstärke des vorbeifahrenden Fahrzeugs registriert. Wird dabei der voreingestellte Wert von 84 Dezibel überschritten, erscheint für den fahrenden Lärmverursacher auf dem Display die drahtlos übermittelte Aufforderung „Leiser!“.


Die Daten werden an einen Server übertragen und sind tags darauf abrufbar. Die Ergebnisse haben zwar keine rechtliche Verbindlichkeit, ermöglichen aber neben tagesaktuellen Erkenntnissen eine Langzeitbetrachtung über die tatsächliche Verkehrssituation. Somit kann das Display die Diskussion über hohe Geschwindigkeiten und Lärm versachlichen.

„Uns ist natürlich klar, dass es unverbesserliche ‚Lärmsünder‘ gibt, die wir mit dieser Methode nicht erreichen. Deshalb wird es auch weiterhin zusätzliche Kontrollen an der Strecke geben“, kündigt Winfried Wilkens an. Zudem hofft der Kreisrat darauf, dass zumindest einige Motorradfahrer, die mit ihrem Fahrverhalten konfrontiert werden, künftig mehr Rücksicht nehmen.

Um keinen Gewöhnungseffekt eintreten zu lassen, wird das Display im regelmäßigen Wechsel an verschiedenen Standorten der Landesstraße eingesetzt. Der Einsatz der Anlage fügt sich ein in die Kampagne „Silent Rider“, deren Ziel es ist, mit vielen Akteuren auf die Problematik des Motorradlärms in vielen Regionen Deutschlands hinzuweisen.

Zudem bleibt die Unfallsituation an der L84 ein Thema: Sowohl im Bereich Bad Essen (Bergstraße) als auch in Melle-Oldendorf hat die Polizei in den vergangenen fünf Jahren jeweils 13 Verkehrsunfälle mit Personenschäden und einer motorisierten Zweiradbeteiligung registriert. Die Unfallkommission hat bereits bauliche Veränderungen beschlossen, welche durch den zuständigen Straßenbaulastträger rechtzeitig zur neuen Motorradsaison umgesetzt worden sind. So wurden etwa sogenannte VARIO-Leittafeln aus Kunststoff montiert, die den Kurvenverlauf besser erkennen lassen. Im Gebiet von Bad Essen werden zudem in Kürze die vorhandenen Rüttelstreifen erneuert, die die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer unterstützen.

PM/Landkreis Osnabrück