Osnabrück. Das Homeoffice ist im Kampf gegen Corona wichtiger denn je. Deshalb setzt der Landkreis Osnabrück als Arbeitgeber auf das Arbeiten von daheim und das Maskentragen am Arbeitsplatz und appelliert dringend an die Unternehmen im Osnabrücker Land, ebenfalls Homeoffice möglich zu machen, wo immer das geht. „Das Robert-Koch-Institut hat heute angesichts der traurigen Rekordzahlen bei den Todesopfern der Pandemie auf die hohe Wirksamkeit des Homeoffice hingewiesen“, so Landrätin Anna Kebschull: „Auch wir als Arbeitgeber unterstützen deshalb diesen Appell und bitten ebenfalls alle Firmen im Landkreis, diese Form der Arbeit nach Kräften zu ermöglichen.“
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hatte mit Blick auf die aktuelle Rekordzahl von mehr als 1200 Corona-Toten an einem Tag davor gewarnt, dass sich die Lage in den kommenden Wochen sogar noch verschlimmern könne, wenn die Zahl der Infektionen nicht signifikant sinke. Und während im privaten Bereich oder auch an den Schulen schon sehr strenge Regeln zur Kontaktvermeidung gelten würden, werde die Gefahr in der Arbeitswelt nach Einschätzung Wielers noch nicht überall ernst genug genommen. Weitere Schutzmaßnahmen seien hier deshalb unabdingbar, wobei dem Homeoffice nach seinen Worten die zentrale Bedeutung zukomme.
Landrätin Anna Kebschull bekräftigt diese Forderung: „Natürlich weiß ich, dass es in manchen Berufen nicht möglich ist, von zuhause zu arbeiten. Auch in der Kreisverwaltung ist in bestimmten Bereichen wie etwa bei der Kfz-Zulassung die persönliche Anwesenheit unserer Mitarbeiter unverzichtbar, aber es gibt eben auch viele Arbeitsfelder, in denen Homeoffice sehr gut machbar ist.“ In den Branchen, in denen kein Homeoffice möglich sei, solle aber penibel auf das Einhalten des Abstands, das regelmäßige Lüften und das Tragen von Masken geachtet werden.
Für das Homeoffice sind nach den Worten der Landrätin zwei Voraussetzungen ganz wichtig: „Erstens braucht es natürlich die technische Ausstattung, aber es braucht zweitens auch gegenseitiges Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Unternehmen und da bin ich ganz sicher, dass die Firmen im Osnabrücker Land in beiden Bereichen sehr gut aufgestellt sind.“ Selbstkritisch räumt die Landrätin in diesem Zusammenhang ein, dass die Region bei der Versorgung mit schnellem Internet als Voraussetzung zum Arbeiten von daheim gern schon weiter wäre, das Thema aber aus verschiedenen Gründen wie der Verfügbarkeit etwa von Baufirmen nicht einfach sei: „Die Pandemie zeigt uns aber ganz deutlich, wie wichtig es ist, dass wir weiter mit Hochdruck an der Breitbandversorgung in der Fläche arbeiten.“ Gemeinsam mit dem Anbieter Westnetz habe der Landkreis aktuell weitere Hürden aus dem Weg geräumt und sei an verschiedenen Stellen, an denen es noch gehakt hatte, inzwischen in den Probebetrieb eingestiegen.