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Ehrenamtlich tätig werden – Checkliste für einen harmonischen Einstieg

Themenbild: Pixabay

Osnabrück. Rund 31 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich. Die Freiwilligenarbeit nimmt in unserem hektischen und zunehmend unpersönlichen Alltag eine wichtige Rolle ein. Sie stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft, füllt Versorgungslücken und erhellt diese unsicheren Zeiten mit wohltuender Wärme und menschlicher Nähe. Der Bedarf an engagierten Helfern ist heutzutage größer als je zuvor. Wer problemlos in die Freiwilligenarbeit starten möchte, der sollte sich gründlich vorbereiten.

Fünf Leitfragen als erste Orientierung

1. In welchem Bereich möchte ich mich engagieren?

Vor der Aufnahme einer freiwilligen Tätigkeit ist es wichtig, sich über das Ehrenamt in Deutschland zu informieren. Im Rahmen der Auswahl einer geeigneten Stelle ist es sinnvoll, sich an den persönlichen Vorlieben zu orientieren. Für leidenschaftliche Fußballer ist der ortsansässige Sportverein eine gute Anlaufstelle, während Tierfreunde in Artenschutzprojekten aufblühen. Es gibt rund zwölf Bereiche unserer Gesellschaft, die auf freiwillige Helfer angewiesen sind.


2. Wie viel Zeit möchte und kann ich investieren?

Viele ehrenamtliche Tätigkeiten basieren auf dem Umgang mit bedürftigen, kranken oder benachteiligten Menschen. Einfühlungsvermögen und Zuverlässigkeit sind bei diesen Tätigkeiten von großer Bedeutung. Diese Anforderungen können gestresste Ehrenamtler, die ständig „auf dem Sprung“ sind, nicht erfüllen. Eine realistische Einschätzung der verfügbaren Zeit ist somit unerlässlich, um die passende Tätigkeit zu finden.

3. Bin ich der Belastung gewachsen?

Wer sich für ein Ehrenamt entscheidet, der sollte die körperliche Anstrengung nicht unterschätzen. Viele Tätigkeiten – wie die Arbeit in einer Kleiderkammer – erfordern langes Stehen und schweres Heben. In der Notfallseelsorge und der freiwilligen Feuerwehr kommt die psychische Belastung hinzu. Es ist wichtig, die individuelle Belastungsgrenze zu kennen und diese bei der Wahl der ehrenamtlichen Tätigkeit zu berücksichtigen. Auf diese Weise wird eine physische und mentale Überlastung verhindert.

4. Ist die Tätigkeit mit meinem Job vereinbar?

Die physische und psychische Belastung durch eine ehrenamtliche Tätigkeit sollte die Leistungsfähigkeit im Hauptberuf nicht negativ beeinflussen. Wer einen zeitintensiven und anstrengenden Job hat, der sollte den Umfang seiner Freiwilligenarbeit entsprechend anpassen. Ein gänzlicher Verzicht ist jedoch nicht notwendig. Bei vielen Ehrenämtern – wie bei Schiedsrichtern und beim Gassigehen mit Hunden aus dem Tierheim – teilen sich mehrere Personen eine Stelle. Eine gute Variante für alle, die sich trotz anspruchsvollem Job sozial engagieren möchten.

5. Bin ich mit dem Herzen dabei?

Bei einer freiwilligen Arbeit steht der Dienst an der Gesellschaft im Vordergrund. Die Formen der Anerkennung und Entlohnung sind immaterieller Natur. Wer ein Ehrenamt übernehmen möchte, sollte daher die richtige Einstellung mitbringen. Neben Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und Toleranz spielt Herzblut eine entscheidende Rolle – soziales Engagement fußt auf dem selbstlosen Wunsch einer Person, für andere da sein zu wollen.

Fazit
In unserer stressigen Zeit kommt der Freiwilligenarbeit eine entscheidende Bedeutung zu. Es gibt viele schöne Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren. Vor der Aufnahme eines Ehrenamts sollten die persönlichen Interessen, die individuellen Stärken sowie die verfügbare Zeit realistisch eingeschätzt werden. Wer dies beachtet, für den wird die ehrenamtliche Tätigkeit zum erfüllenden Teil des Lebens.