Osnabrück. Wie bereits berichtet, kam es am Nachmittag des 07. Juni 2020 an der Ecke Schlosswall/Neuer Graben zu einem tragischen Verkehrsunfall, bei dem eine 49-jährige Fahrradfahrerin ums Leben kam.
Nach dem aktuellen Ermittlungsstand und der Auswertung von Beweismitteln, Spuren sowie der Zeugenaussagen muss der bisher angenommene Unfallhergang korrigiert werden. In dem Fahrerhaus des beteiligten Lkw wurde eine Dashcam sichergestellt, deren Aufnahme zu neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Unfallursache beitragen konnte. Demnach stand der Sattelzug gegen 16.40 Uhr an der Haltelinie des Linksabbiegerfahrstreifens zur Martinistraße und vor der zu diesem Zeitpunkt Rotlicht zeigenden Ampel. Wenig später fuhr die Radfahrerin an den Sattelzug heran und stellte sich rechts vorne neben dem Fahrerhaus auf.
Trotz der noch roten Ampel für den Linksabbiegerfahrstreifen fuhr der Lkw dann plötzlich an und zog nach rechts in Richtung des linken Geradeausfahrstreifens herüber. Dieses bemerkte die 49-Jährige offenbar und versuchte nach links in Richtung der begrünten Mittelinsel zu fahren, um so aus dem Gefahrenbereich zu gelangen. Die Osnabrückerin wurde dabei vom Lkw angefahren und letztendlich tödlich verletzt.
Unklar bleibt jedoch weiterhin, auf welchem Weg sich die Frau der Lkw-Front genähert hatte. Sie hat nach dem aktuellen Ermittlungsstand aber nicht die Fußgängerfurt befahren Die Ermittlungen der Polizei und des von der Staatsanwaltschaft Osnabrück beauftragten Gutachters dauern an.
Der 29-jährige Fahrer des Sattelzuges musste nach seiner Vernehmung zur Sicherung des zu erwartenden Strafverfahrens eine sogenannte Sicherheitsleistung hinterlegen und befindet sich derzeit vermutlich wieder in seinem Heimatland Kroatien.