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Luftwaffe plant 21.000 neue Dienstposten bis 2035 für NATO-Fähigkeiten

Der neue Luftwaffen-Inspekteur Holger Neumann plant eine massive Vergrößerung seiner Teilstreitkraft.

„Wir haben Pläne erarbeitet bis 2035, um ungefähr 21.000 Dienstposten in den Dimensionen Luft und Weltraum zu wachsen, einerseits um die Anforderungen der Nato zu erfüllen und unsere Fähigkeiten weiter auszubauen“, sagte der Bundeswehrgeneral dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Neumann, der sein Amt im Mai dieses Jahres antrat, nannte die geplanten Zahlen für den Aufwuchs seiner Teilstreitkraft „ambitioniert“. Derzeit dienen in der Luftwaffe laut Neumann etwa 29.000 Männer und Frauen. „Wir sprechen also von einem Plus von mehr als 70 Prozent“, so Neumann.

Der Chef der Luftwaffe will seine Teilstreitkraft nicht nur personell aufrüsten. „Die Luftwaffe muss für den Verteidigungsfall auf Siegfähigkeit ausgerichtet werden“, sagte Neumann. Nötig seien Kampfflugzeuge, unbemannte Systeme, Transport- und Tankflugzeuge, Aufklärungsplattformen, Luftverteidigungssysteme, Gefechtsstände, Sensoren sowie Weltraumsysteme. „Wir müssen Defizite abbauen und Lücken auffüllen, aber wir wollen auch stärker werden, um ein verlässlicher Partner in der Nato zu bleiben“, forderte Neumann.

Als ein wichtiges Projekt mahnte Neumann die Beschaffung von abstandsfähigen Waffensystemen für Präzisionsschläge, sogenannte „deep precision strikes“, weit hinter den feindlichen Linien an. Mit solchen, weitreichenden Systemen sei es möglich, eine „glaubhafte konventionelle Abschreckung“ aufzubauen. „Jeder Aggressor muss fürchten, dass wir ihn in seinem Kernland angreifen können“, sagte Neumann, „diese Unberechenbarkeit ist unterhalb der atomaren Schwelle sehr wirksam“.

Mehrere europäische Staaten haben ein Projekt zur Entwicklung von solchen Abstandswaffen gestartet. Neumann sagte aber, dass für die Zeit bis zur Einsatzreife solcher neuer Systeme auch die Beschaffung von US-Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk aus militärischer Sicht „sinnvoll“ sei.

Foto: via dts Nachrichtenagentur