Mehr als die Hälfte aller Eltern legen Wert darauf, dass ihr Nachwuchs in den freien Tagen etwas für seine Bildung tut. Dabei muss es nicht immer Mathe oder Englisch sein, vor allem außerschulische Lernorte sind beliebt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag des Nachhilfeinstituts Studienkreis.
Die Sommerferien sind vor zwei Wochen angefangen. Während sich Millionen von Schülerinnen und Schülern auf entspannte Wochen frei von Formeln und Vokabeln freuen, haben viele Eltern andere Pläne. 53 Prozent von ihnen wollen, dass der eigene Nachwuchs auch in den Sommerferien etwas für seine Bildung tut. Neben dem Lesen von Büchern oder einem Museumsbesuch soll vor allem der Schulstoff wiederholt werden – entweder eigenständig oder in speziellen Ferienkursen. Auch Sprachreisen und digitale Lernangebote stehen hoch im Kurs. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studienkreis-Umfrage zum Thema „Lernen in den Ferien“. Für die bundesweit repräsentative Studie befragte das Forschungsinstitut forsa rund 1.000 Eltern mit schulpflichtigen Kindern zwischen sechs und 17 Jahren. „Die Umfrage bestätigt unsere Erfahrungen aus den letzten Jahren. Die Nachfrage nach unseren Ferienkursen ist stark gestiegen“, berichtet Max Kade, pädagogischer Leiter des Studienkreises. Die Kurse des Nachhilfeinstituts nutzen die Schülerinnen und Schüler vor allem um Wissenslücken zu schließen und sich auf das neue Schuljahr vorzubereiten.
Väter legen höheren Wert auf Ferienbildung als Mütter
Die Umfrage zeigt, dass Familien mit einem eher geringen Haushaltsnettoeinkommen besonders großen Wert auf Lernen in den Ferien legen. Auch zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es nennenswerte Unterschiede. Während sich im Westen knapp 51 Prozent der Eltern für die Ferienbildung des Nachwuchses interessieren, sind es in den neuen Bundesländern 67 Prozent. Einen ähnlichen interessanten Unterschied gibt es bei diesem Thema auch zwischen Vätern und Müttern. 59 Prozent der Väter ist Lernen in den Ferien wichtig, bei den Müttern sind es nur 49 Prozent. Interessant ist dies deshalb, weil laut sonstiger Umfragen meist die Frauen stärker bei Nachhilfe und Schulfragen aktiv sind.
Welche Bildungsangebote gefragt sind
Davon wie sich der Nachwuchs bilden soll, haben die Eltern genaue Vorstellungen. Neben außerschulischem Lernen durch Lesen in Büchern und Zeitschriften oder pädagogisch wertvollen Ausflügen in Museen oder Zoos favorisieren sie das eigenständige Lernen von Schulstoff und die Nutzung von digitalen Lernprogrammen. 14 Prozent der Eltern, die Wert darauf legen, dass ihr Kind in den Ferien etwas für seine Bildung tut, wollen außerdem Nachhilfe oder Ferienkurse mit schulischen Inhalten nutzen. Besonders interessant ist diese Möglichkeit des Ferienlernens für Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 17 Jahren. „Die Umfrage zeigt deutlich, welch hohen Stellenwert Bildung für die meisten Familien genießt. Das ist sicher positiv. Trotzdem sollten Eltern darauf achten, dass die Schule in den Sommerferien nicht zu stark im Fokus steht“, sagt Kade. Die Kinder und Jugendlichen bräuchten die Ferien, um sich zu erholen und mit neuer Kraft ins nächste Schuljahr zu starten. Der Experte rät deshalb, klare Regelungen zu finden – sowohl zum Wiederholen des Unterrichtsstoffs, als auch zur Erholung.
Online-Lernen auch in den Ferien im Trend
Das bedeutet aber nicht, dass die Kinder nicht jeden Tag etwas Neues dazu lernen dürfen. Ganz im Gegenteil: So zeigten Studien, dass Schülerinnen und Schüler in den Ferien besonders wenig vergessen, wenn sie interessante Dinge unternehmen. Dieses „informelle“ Lernen können Eltern durch einen Besuch im Museum und Zoo oder das gemeinsame Lesen eines Buches unterstützen. Immer beliebter werden dabei auch digitale Lernprogramme – immerhin 27 Prozent der Eltern, die Lernen in den Ferien befürworten, wollen Smartphone und Tablet für die Bildung ihrer Kinder nutzen. Wie das gelingen kann, zeigt ein neuer Ratgeber vom Studienkreis. Darin finden sich viele Tipps für lehrreiche Apps, Podcasts, Videos, Websites, Animationen und Spiele, mit denen Schülerinnen und Schüler, aber auch die Eltern selbst ihre Ferienzeit kreativ, mobil und spannend gestalten können.