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Nachhaltige Energie in Osnabrück – diese Optionen gibt es

Foto: Alex Eckermann via Unsplash

Osnabrück. Das Bewusstsein um ein nachhaltiges Leben und dessen Wichtigkeit wächst in der deutschen Bevölkerung immer weiter. Auch in Niedersachsen gewinnt das Thema an Relevanz. Nicht zuletzt wurde Osnabrück von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung mit dem Nachhaltigkeitspreis 2020 ausgezeichnet, wie osna.live berichtete. Für die Bürgerinnen und Bürger kommt auch immer häufiger die Frage auf, wie sie ihren Alltag nachhaltiger gestalten können. Eines der größten Themen ist dabei zurecht die Frage nach umweltschonender Energie. Kohle und Atomkraft sind schlecht für die Umwelt und demnach die Zukunft der Region und des Landes. Doch welche Alternativen gibt es in Osnabrück überhaupt, wenn man wechseln möchte? Und warum ist dies überhaupt so wichtig?

Warum zu nachhaltiger Energie wechseln?

Nutzen und erzeugen wir weiterhin Energie im gleichen Stile und Maße wie aktuell, bleibt der Traum von einem nachhaltigeren Leben und dem Erreichen des Pariser Klimaabkommens in weiter Ferne. Die durch Energienutzung entstehenden Emissionen und der allgemein hohe Ressourcenverbrauch gefährden unsere Lebensgrundlagen. Deshalb müssen wir unser Leben ein wenig den neuen Zeiten anpassen und uns auf Veränderungen einlassen, um positive Effekte zu erzielen.

Die Katastrophen in Tschernobyl und natürlich in Fukushima haben bereits gezeigt, dass die Atomkraft zu viele Risiken in sich birgt. Auch Kohle ist schlecht für die Umwelt und das Klima, weil die Energie im Verbrennungsprozess von Kohle nahezu nur aus Kohlenstoff gewonnen wird, welches den Treibhausgaseffekt verstärkt, der eine der größten Herausforderungen des Klimawandels darstellt. Leider werden große Teile der deutschen Haushalte noch mit Strom aus Kohle versorgt. 


In den letzten Jahren wurden die Rufe nach einem grundlegenden Umbau der Energieversorgungssysteme immer lauter. Es braucht eine nachhaltige Energieerzeugung und eine effizientere Energienutzung. Die damit einhergehende Chance auf eine grundlegende wirtschaftliche Modernisierung spielt in dem Diskurs ebenfalls eine Rolle.

 Für den Verbraucher kommt es oft sogar billiger, auf nachhaltige Energien zu setzen. Oft gibt es Wechselprämien oder Zuschüsse und manchmal ist es durch die geringeren Kosten in der Erzeugung billiger. Aber selbst wenn der Wechsel mit einer Investition einhergeht, zum Beispiel durch das Installieren einer Solaranlage, lohnt es sich auf lange Sicht so gut wie immer. Nicht nur finanziell, sondern auch um einen Beitrag für die Umwelt und demnach das Überleben aller zu leisten.

Foto: Jeremy Zero via Unsplash

Alternativen aus der Region

Gas

Vielerorts werden die frisch geschlossenen Kohlekraftwerke mit Strom aus Gas ersetzt. Hierbei sollte sich vorher ausreichend informiert werden, wie das Gas produziert wird und ob es die Option von Öko-Gas gibt, zum Beispiel aus Biogas. Zwar stößt Gas geringere Emissionen aus als Kohle, setzt aber beim Verbrennungsprozess Methan frei, was in großen Mengen ebenfalls schädlich ist und verbrennt mit Erdgas zudem einen weiteren fossilen Rohstoff.

Sollten andere nachhaltige Alternativen jedoch keine Option sein, ist der Wechsel zu Gas dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Außerdem gibt es oft finanzielle Vorteile. Online erfährt man ganz einfach, wo man Gas mit Prämie für Neukunden beziehen kann.

Solar 

Um dem Nachhaltigkeitspreis alle Ehre zu machen, war 2020 ein Rekordjahr für den Solarstromausbau in Osnabrück. Circa 200 neue PV-Anlagen wurden installiert und die Wirtschaft sowie Stadt und Stadtwerke investieren weiter in deren Ausbau. Insgesamt hat Osnabrück damit 1605 Photovoltaikanlagen im Einsatz, die bis zu 7200 Haushalte ganzjährig versorgen können und somit rund 15.000 Tonnen Treibhausgase pro Jahr einsparen. Somit ist die Sonnenenergie einer der grünen Hoffnungsträger in der Region wird immer leichten und günstiger erhältlich. Bis 2050 möchte die Stadt 95% ihrer Treibhausemissionen reduzieren und mit den Investitionen in grüne Alternativen wie Solarenergie geht Osnabrück mit großen Schritten voran.

Windkraft

Während in Osnabrück selbst die Solarenergie an Zuwachs gewinnt und immer prominenter wird, gibt es im restlichen Bundesland auch viele Windkraftanlagen, welche eine gute und nachhaltige Alternative zu den konventionellen Energieversorgern darstellen. Seit 2016, als der Windenergieerlass in Kraft trat, wird auch in diese Energieform verstärkt investiert.

Geothermie

Auch die Geothermie ist eine umweltfreundliche Alternative, die allerdings oft deutlich weniger Beachtung erhält. Bei der Geothermie wird Energie durch Erdwärme gewonnen. Die so gewonnene Energie kann sowohl direkt genutzt werden, etwa zum Heizen und Kühlen (mit Hilfe einer Wärmepumpenheizung), als auch zur Erzeugung von elektrischem Strom oder in einer Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage. Dies kann in großem Stil oder auf dem Privatgrundstück geschehen.  Im Jahr 2017 gab es bereits 137 Geothermieanlagen in Osnabrück und auch hier investieren Bundesland und Stadt in den weiteren Ausbau. Wer sich für Geothermie entscheidet, kann unter Umständen finanzielle Förderungen erhalten.

Der Wechsel steht fest – und jetzt?

Der Wechsel steht fest, die Entscheidung ist gefallen und der Weg in eine nachhaltige Zukunft im eigenen Energieverbrauch ist geebnet. Doch wer beim Thema Energie noch mehr tun möchte, als den Anbieter zu wechseln, sollte außerdem auf den Energieverbrauch achten. Wie in fast allen Belangen ist weniger mehr und bei einem geringeren Verbrauch wird nicht nur der Geldbeutel, sondern auch der Planet geschont. Hier einige Tipps:

  1. Stecker ziehen oder Steckdosenleiste mit Netzschalter verwenden, wenn ein Gerät ausgeschaltet ist. Stand-By Betried frisst Strom.
  2. Sparsame Geräte ohne Akkus, wie zum Beispiel Rasierer, Zahnbürsten oder Telefone.
  3. Heizung runter und stattdessen lieber die Türen zulassen und mit einfachen Tricks die Wohnung oder das Haus besser isolieren
  4. Beim Kauf großer Geräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen sollte nicht nur auf das Energielabel geachtet werden, sondern auch auf den richtigen Ort im Wohnraum.
  5. Das Licht auszuschalten, wenn man es nicht braucht, ist eine Faustregel die mit Energiesparlampen noch erweitert werden kann
  6. Beim Wäsche waschen kommt es immer auf die korrekte Menge und die richtigen Einstellungen an

Nachhaltigkeit hört allerdings nicht bei der Energienutzung auf. Auch Plastikverbrauch, Einkaufsgewohnheiten, Mobilität und Ernährung können eine große Rolle spielen. Der Wechsel des Energieanbieters ist also nur einer von vielen wichtigen Schritten.