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Warnbanner angebracht: Präventionsmaßnahme im Hauptbahnhof Osnabrück

v.l.n.r. Thomas Mesker (Polizei), Hermann Lampen (Bundespolizei), Matthias Lange (Deutsche Bahn AG). Foto: Bundespolizei

Osnabrück. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Präventionsarbeit haben Deutsche Bahn AG, Polizeiinspektion Osnabrück und Bundespolizei Donnerstagvormittag im Hauptbahnhof Osnabrück ein großes Warnbanner angebracht, das vor dem Betreten von Bahnanlagen warnt.
Leider ist es für die Landes- und Bundespolizei kein Einzelfall, dass sich Kinder, Jugendliche und Heranwachsende immer wieder unerlaubt auf Bahngelände aufhalten und sich in erhebliche Gefahr bringen. Insbesondere die Gefahren, die von Stromleitungen ausgehen, werden oftmals völlig unterschätzt.
Mit dem Aufhängen des Warnbanners an einer für Bahnmitarbeiter auf das Bahngelände führenden Treppe, soll nochmal ausdrücklich auf das Verbot zum Betreten und den Gefahren von Bahnanlagen hingewiesen werden. Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich. Die Bundespolizei appelliert darum an alle Erziehungsberechtigten: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren auf Bahngebiet. Erklären Sie ihm Warn- und Hinweisschilder und welche Folgen es haben kann, auf Bahngebiet zu spielen.
Kinder, Jugendliche und Heranwachsende unterschätzen oftmals die Gefahren des Bahnbetriebes oder nehmen diese erst gar nicht wahr. Moderne Züge nähern sich zudem fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Weiterhin ist der Bremsweg eines fahrenden Zuges erheblich länger als der eines Straßenfahrzeuges. Zugfahrten können auf Gleisanlagen zu jeder Zeit und an jedem Ort stattfinden. Ein Besteigen eines Eisenbahnwaggons ist mit enormen Risiken verbunden, besonders wegen des Bahnstroms in der Oberleitung.
Erst im April dieses Jahres ereignete sich in Osnabrück ein schwerer Bahnstromunfall, bei dem ein damals 16-jähriger Junge so schwer verletzt wurde, dass er wenige Wochen später an den Folgen des Stromschlags verstarb.

Tragische Unfälle wie dieser waren einer der Beweggründe, dass die Bundespolizei das Medienpaket „Achtung Bahnstrom!“ entwickelte, welches seit 2015 auch im Internet verfügbar ist. Neben dem Hauptfilm enthält das Medienpaket ausführliche Interviews sowie Begleitfilme und verschiedene Präsentationen für Informations- und Schulungszwecke. Die junge Frau, die in dem Film andere Jugendliche und Heranwachsende über die vom Bahnstrom ausgehenden tödlichen Gefahren aufklärt, war selbst im Jahr 2012 Opfer eines Bahnstromunfalls im Güterbahnhof Osnabrück geworden.
Bereits die Nähe zu Hochspannungs-Oberleitungen, z.B. durch Klettern auf Bahnwaggons, reicht aus für einen Stromüberschlag. Die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden.
Die Bahn-Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt, das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Auch ohne direkten Kontakt kann es zu lebensgefährlichen Spannungsüberschlägen kommen. Wer den Mindestabstand von 1,50 Meter zur Stromleitung unterschreitet, spielt mit seinem Leben!