Der deutsche Tech-Milliardär Ralph Dommermuth warnt davor, dass die digitale Abhängigkeit der Bundesrepublik und Europas von den USA „jeden Tag größer“ werde. „Unsere wirtschaftliche Abhängigkeit ist vielschichtig bis total“, sagte er dem Focus.
US-Konzerne kontrollierten mittlerweile die gesamte Wertschöpfungskette vom Chipdesign über Server, Cloud-Plattformen, KI-Modelle und Online-Marktplätze bis zu Anwendungen. Die Folge laut Dommermuth: „Wir verlieren immer größere Teile der digitalen Wertschöpfung“, so der Unternehmer.
Spätestens jetzt, in Donald Trumps zweiter Amtszeit, müsse man sich fragen: „Was passiert, wenn diese Abhängigkeit gegen uns verwendet wird?“ Ein erster Schritt hin zu mehr Eigenständigkeit „wären fest umrissene Souveränitätskriterien“. Außerdem sollte man es wie die USA machen, wo der Staat ein sehr großer Ankerkunde sei, so Dommermuth. „Ohne Aufwand könnte man außerdem festlegen, dass in Europa angebotene Anwendungen ab Erreichung einer gewissen Umsatzschwelle zwingend in Cloud-Rechenzentren betrieben werden müssen, die mehrheitlich EU-Staatsbürgern gehören und von diesen tatsächlich kontrolliert werden.“
Dommermuths Fazit fällt indes nüchtern aus. „Eine große gemeinsame Kraftanstrengung ist nicht realistisch. Weder in Deutschland noch in Europa, weder politisch noch finanziell“, so der Manager, der seine Warnung als Weckruf verstanden wissen will. „Man hat die US-Konzerne zu lange gewähren lassen. Es wurde viele Jahre weggeschaut, egal, ob es um fragwürdige Steuermodelle oder die Missachtung des Datenschutzes ging“, sagte er. „Jetzt sind die US-Konzerne übermächtig und arrangieren sich mit Trump, der ihre Vormachtstellung vehement verteidigt. Der Geist ist aus der Flasche.“
Foto: via dts Nachrichtenagentur






























