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Krisensitzung zu Nexperia-Chipengpass: Bundesregierung vermittelt zwischen China, USA und Niederlanden

Das Wirtschaftsministerium hat am Mittwochabend eine Krisensitzung wegen drohender Produktionsausfälle durch die Nexperia-Krise mit betroffenen Industrievertretern einberufen. Wie das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) unter Berufung auf Teilnehmerkreise berichtet, einigte sich Wirtschaftsstaatssekretär Frank Wetzel mit den Verbänden und Unternehmen auf drei Ziele.

Die Bundesregierung werde versuchen, zwischen China, den Niederlanden und den USA zu vermitteln, um eine Deeskalation zu erreichen und Schaden von der Wirtschaft abzuwenden. Dieser Punkt wurde in der Runde als am kurzfristig vielversprechendsten bewertet. Als zweiter Punkt sei festgehalten worden, dass nicht nur Volkswagen, sondern die Industrie insgesamt die Substitution von Nexperia-Chips vorantreiben müsse. Gemeinsam würden Politik und Wirtschaft zudem daran arbeiten, welche Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen seien. Dabei dürfte es um den Aufbau einer unabhängigen Chipindustrie in Europa und um größere Sicherheitspuffer in den Lieferketten der Unternehmen gehen.

Die chinesische Regierung hatte den Export bestimmter Bauteile von Nexperia-Chips zeitweise verboten. Hintergrund ist der Handelsstreit mit den USA. Der chinesische Eigner von Nexperia, Wingtech, steht auf einer US-Sanktionsliste. Zudem übernahm die niederländische Regierung unlängst die Kontrolle über Nexperia. Damit will sie den Transfer wichtiger Technologien nach China verhindern.

Foto: via dts Nachrichtenagentur