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Debatte um Passentzug bei Doppelpass-Straftätern – SPD lehnt CDU-Vorschlag ab

In der Koalition ist eine Debatte darüber entbrannt, ob Straftätern mit Doppelpass die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden soll.

Der Vorschlag aus der CDU für einen Passentzug sei „nicht zielführend, da er uns bei der Frage, wie wir den internationalen Terrorismus noch besser bekämpfen könnten, keinen Zentimeter weiterhilft“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Fiedler, dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

Vielmehr müsse der „kriminalpolitische Fokus“ darauf gerichtet sein, die Sicherheitsbehörden des Bundes zu stärken und sie mit zusätzlichen Befugnissen auszustatten. „Das ist nicht nur aus Gründen der klassischen Terrorismusabwehr und -bekämpfung erforderlich, sondern um uns gegen die hybriden Bedrohungen, die von Russland, China oder dem Iran ausgehen, zu wappnen“, sagte Fiedler. Darüber sei sich die Koalition „völlig einig“. „Ich finde, dass uns Nebenkriegsschauplätze, die sich außerhalb des Koalitionsvertrages bewegen, insoweit nicht weiterbringen.“

Der Innenpolitiker Alexander Throm (CDU) hatte sich zuvor für einen Passentzug ausgesprochen. Die deutsche Staatsbürgerschaft könne heute bereits verloren gehen, wenn sich jemand an Kampfhandlungen einer Terrororganisation im Ausland beteilige, sagte Throm dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Es gebe seiner Ansicht nach „keinen Grund, dies nicht auch auf Terrorhandlungen, die im deutschen Inland begangen werden, anzuwenden“.

Foto: via dts Nachrichtenagentur