Die Stimmung in der Chemischen Industrie hat sich im September leicht aufgehellt.
Der entsprechende Geschäftsklimaindex stieg auf -11,1 Punkte, nach -12,1 Punkten im August, teilte das Ifo-Institut am Dienstag mit. Die Unternehmen blickten weniger pessimistisch in die Zukunft. Die Erwartungen verbesserten sich von -4,4 auf -2,2 Punkte, während ihre Einschätzung der aktuellen Lage dagegen auf -19,5 Punkten verharrte.
„Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung zu Beginn des Monats könnten in diesem angespannten Umfeld ein wichtiges Zeichen an die Chemische Industrie gesendet haben“, sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf. So verbessern die gesenkte Stromsteuer und die reduzierten Netzentgelte unmittelbar die Wettbewerbsbedingungen für energieintensive Unternehmen. Auch die geplante Vereinfachung des Lieferkettengesetzes sowie eine zurückhaltendere Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung entlasten die Betriebe spürbar.
„Diese Schritte schaffen Planungssicherheit, senken Kosten und verbessern die Standortbedingungen für die Chemieindustrie“, so Wolf. „Von einer echten Erholung kann dennoch keine Rede sein“, ergänzte die Expertin. Derzeit fahren viele Betriebe ihre Produktion zurück und planen mit weniger Personal. Die Kapazitätsauslastung sank um fast vier Prozentpunkte auf 73,1 Prozent. Vor dem Jahr 2020 waren es durchschnittlich 82 Prozent. Die Nachfrage nach chemischen Produkten ist weiterhin rückläufig, während die Reichweite der Aufträge weiter schrumpft. Selbst die Exporterwartungen, die zuletzt Hoffnung machten, trübten sich erneut ein.
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