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Nussknacker ist wieder da: Erstes Wochenende auf dem Historischen Weihnachtsmarkt in Osnabrück

Foto: OMT / Lintel

Osnabrück. Gute Nachrichten vom Historischen Weihnachtsmarkt in Osnabrück: Der sechs Meter große Holznussknacker, der an den ersten Tagen auf seinem Stammplatz am Theater gefehlt hatte, ist wieder da. Nachdem die Schausteller beim Aufbau festgestellt hatten, dass Borkenkäfer das Kopfteil beschädigt hatten, wurde die Figur innerhalb weniger Tage repariert und dann noch am Donnerstag in der ersten Woche wieder auf dem Weihnachtsmarkt aufgestellt.
„Es war uns wichtig, dass der Nussknacker noch vor dem ersten Wochenende wieder da sein sollte. Wir freuen uns sehr darüber, dass das geklappt hat – es war wirklich klasse, dass die Tischlerei in Bramsche so schnell für uns gearbeitet hat“, bedankt sich Bernhard Kracke jun., der Vorsitzende des Schaustellerverbands Weser-Ems. Bei den Arbeiten in der Tischlerei, die eine Woche lang gedauert haben, wurden einige Teile des Gesichts erneuert, da sie beschädigt waren und herauszubrechen drohten. Abschließend wurde alles neu lackiert, gleichzeitig wurden noch Augenbrauen und Bart erneuert.
Der Nussknacker bringt mit Fuß ein Gewicht von sechs Tonnen auf die Waage, nur der Holzkörper bringt es nach Infos von Kracke auf vier Tonnen. „Es war Maßarbeit beim Rangieren erforderlich, um ihn an den Ständen vorbei auf seinen Platz am Theater zu bringen – aber auch das ist gut gelaufen“, freut sich Kracke. Wie der Schausteller erklärt, soll der Nussknacker im kommenden Jahr noch einmal überarbeitet werden.
„Weitere Reparaturarbeiten sind nicht erforderlich – aber er erhält eine Schönheitskur, bei der er einen neuen Anstrich bekommt. Es gehört einfach dazu, dass der Nussknacker, die Spieldose und die Pyramide zum schönen Gesamteindruck des Weihnachtsmarkts beitragen. Es ist uns sehr wichtig, diese Wirkung zu pflegen“, macht Kracke deutlich.

Schausteller sind zufrieden mit der ersten Woche

Der Nussknacker ist eine der größten voll funktionsfähigen Figuren dieser Art in Deutschland und bei der Spieldose, die 25 Weihnachtslieder „beherrscht“, soll es sich sogar um das weltweit größte Exemplar handeln. Die Objekte sind der ganze Stolz der Schausteller. „Um die Spieldose werden wir von Schaustellern in ganz Deutschland beneidet. Eine voll bewegliche und funktionsfähige Konstruktion mit massiven Holzfiguren in dieser Größe, die so viele Lieder beherrscht, ist wirklich einzigartig – und man sieht jedes Jahr, dass sich sehr viele Menschen daran erfreuen“, sagt Kracke.
Die erste Woche und dann das erste Wochenende auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt sind nach Angaben von Kracke sehr gut gelaufen. „Es sind gleich zum Start viele Besucher gekommen. Und dann am Wochenende hatten wir sehr guten Andrang – aber das Wetter hat ja auch mitgespielt. 5 Grad plus und trocken – so kann es bleiben.“ Nach seinen Beobachtungen waren gleich in der ersten Woche wieder viele Reisegruppen auf dem Weihnachtsmarkt. „Es waren gleich am ersten Tag Gäste aus den Niederlanden da. Wir freuen uns natürlich darüber, dass Reisegruppen auf den Weihnachtsmarkt kommen – und es ist spürbar, dass von Jahr zu Jahr mehr Gäste von außerhalb kommen. Da hat das Team von OMT wirklich gute Arbeit geleistet“, lobt Kracke.

Neue Aussteller in der Wechselstube

Die Osnabrück-Marketing und Tourismus GmbH (OMT), die unter anderem für die touristische Vermarktung der Stadt zuständig ist, rührt nicht nur die Werbetrommel für den Historischen Weihnachtsmarkt in Osnabrück, sondern sie betreibt auch seit 2014 die „Wechselstube“ auf dem Platz des Westfälischen Friedens. In diesem Stand auf dem Platz unter den Arkaden der Stadtbibliothek sollen sich neue Anbieter erstmals auf dem Weihnachtsmarkt erproben können, ohne dabei ein großes Risiko für Personalkosten und das Warensortiment einzugehen. Nachdem in den ersten Jahren jeweils vier Anbieter meist etwa eine Woche lang in den Stand eingezogen sind, sind es diesmal sogar fünf Beschicker, die darin ihre Waren anbieten.
„Der Stand hat außerdem etwas mehr Licht bekommen und er ist jetzt mit einer weißen Rückwand auch noch etwas schöner gestaltet“, freut sich OMT-Geschäftsführerin Petra Rosenbach, deren „Kind“ die Wechselstube ist. Wie sie berichtet, waren die Belegungszeiten wie gewohnt sehr gefragt. „Es gibt Anbieter aus allen Bereichen, die sich dafür interessieren – aber wir achten natürlich auch ein bisschen darauf, dass die Sortimente zum Weihnachtsmarkt passen. Mich freut, dass wir wieder ein bisschen Wechsel bei der Belegung haben und dass zwei unserer „Ehemaligen“ auch diesmal wieder mit eigenen Ständen auf dem Markt vertreten sind.“
Dass es fünf Anbieter sind, hat einen einfachen Grund: Etwa gleichzeitig mit dem Start des Weihnachtsmarkts ist die neue, alte Marketingkampagne „Ich komm zum Glück aus Osnabrück“ gestartet. Nachdem der Slogan, der bereits fast 20 Jahre alt ist, immer wieder in unerwarteten Zusammenhängen in Sozialen Netzwerken aufgetaucht ist, hat ihn die Stadt nun wiederbelebt. Dazu wurde eine Artikel-Kollektion mit Hoodies, T-Shirts, Turnbeuteln und Tragetaschen aufgelegt. „Diese Artikel haben wir in den ersten Tagen auf dem Weihnachtsmarkt in der Wechselstube angeboten – und wir haben damit eine richtig gute Resonanz erzielt“, berichtet Alexander Illenseer, Prokurist der OMT.
Auch Weihnachtsmarkt-„Newcomerin“ Anja Styppa, die jetzt erstmals ein Sortiment von Papeterie, Illustrationen, Wohnaccessoires und Geschenkartikeln in der Wechselstube angeboten hat, war gut zufrieden mit ihrer Premiere. Die 29-Jährige, die noch als Grafikerin arbeitet, bietet unter dem Namen „styps“ bereits seit vier Jahren „handmade“-Artikel an – meist verkauft sie ihre Erzeugnisse per Internet. „Ich konnte mich nicht auf eine ganze Woche einrichten, deswegen war es für mich optimal, dass ich den Stand nur drei Tage lang belegen konnte. Meine Sachen sind gut angekommen, ich bin gut zufrieden mit der Resonanz“, sagte die junge Frau, die in Osnabrück lebt und in einer Werkstatt in Bad Essen arbeitet.
Diese Woche belegt das Menslager Feinkostgeschäft „Wein und Genuss Wojtun“ (2. bis 8. Dezember) die Wechselstube. Im Anschluss bieten mit „Lenn & Levia Vegane Naturkosmetik“ aus Osnabrück (9. bis 15. Dezember) und der „Honig-Manufaktur Jockheck“ aus Melle (16. bis 22. Dezember) zwei weitere Neuzugänge ihre Waren in dem Weihnachtsmarktstand an.


Volle Innenstadt zum „Schwarzen Freitag“

Dass am Wochenende guter Andrang auf dem Weihnachtsmarkt herrschte, geht nach Meinung von Schaustellerchef Bernhard Kracke jun. auch mit darauf zurück, dass die Osnabrücker Innenstadt am Wochenende mit den Rabattaktionen zum „Schwarzen Freitag“ gut besucht war. „Am Freitag und Samstag war es voll in der Stadt – und wenn die Menschen in der Stadt sind, besuchen viele von ihnen auch den Weihnachtsmarkt. Der Handel und der Weihnachtsmarkt nutzen sich gegenseitig“, so Kracke.
Unter den Osnabrücker Einzelhändlern waren nach dem „Schwarzen Freitag“ ebenfalls zufriedene Reaktionen zu hören: „Für uns war es ein sehr erfolgreiches Event, das kann man nicht anders sagen“, sagte Dirk Pallapies, der die Galeria Kaufhof-Filiale in Osnabrück leitet. „Bei uns liefen an beiden Tagen Rabattaktionen und es war gleich seit Freitagmorgen voll bei uns. Am besten sind Geschenkartikel wie Uhren, Schmuck und Spielzeug, alle Arten von Haushaltsartikeln und tatsächlich auch Süßigkeiten gelaufen – also viele Sachen schon für Weihnachten“, so Pallapies weiter. „Die Stadt war am Freitag und Samstag sehr voll und auch die längere Öffnungszeit ist bei uns jedenfalls bis 20 Uhr gut gelaufen“, berichtete Pallapies weiter.
Ähnlich äußerte sich Uta Westerholt vom Schreibwarengeschäft Prelle. „Bei uns war es gleich morgens proppenvoll und es war zu merken, dass viele Kunden auch ganz gezielt wegen der Rabattaktion gekommen sind, die wir am Freitag angeboten haben“, sagt Westerholt. „Aber es gab natürlich auch Kunden, die es nicht wussten und sich dann umso mehr gefreut haben, dass wir ihnen den Rabatt gewährt haben, der an diesem Tag für unser ganzes Sortiment galt“, schmunzelt sie. Nach Meinung von Westerholt hat der „Schwarze Freitag“ viele Menschen angesprochen. „Tagsüber war es sehr voll in der Stadt, das war wirklich zu merken.“ Abends sei der Andrang dann aber wieder zurückgegangen. Auch sie weist darauf hin, dass das der übliche Verlauf bei längeren Öffnungszeiten ist – wenn es sich die Kaufleute aussuchen könnten, wäre ihnen ein verkaufsoffener Sonntag lieber.