Social Media

Suchen...

Blaulicht

Bremsen sabotiert: Anschlag auf den Zug von Circus Roncalli

Foto: Henning Hünerbein

Osnabrück. Ein Anschlag auf den Sonderzug des Circus Roncalli hätte zu einer Katastrophe führen können. Laut Circus Roncalli hatte der Lokführer nur durch Zufall entdeckt, dass Unbekannte vor der Weiterfahrt in Fulda das Bremssystem eines Waggons demontiert hatten.
Es ist wohl der einzige Zirkus, der seine Wagen noch per Bahn durch die Gegend fährt: Auf 50 sogenannten Loren-Waggons rollen 75 Wagen und 1200 Tonnen Material eines der größten noch existierenden Zirkus-Unternehmen von Auftrittsort zu Auftrittsort. Immer mit dabei die größtenteils Historischen Wagen, die Zirkusdirektor Bernhard Paul in jahrelanger Arbeit gehegt und gepflegt hat.
Am späten Abend fuhr der Zug in Osnabrück ein, wo ab 21. Dezember das Weihnachtsgastspiel von Roncalli Premiere feiert. Sehnlichst erwartet von den Mitarbeitern des Zirkus rund um Betriebsleiter Patrick Philadelphia: „Heute Nacht wird nun entladen und ab morgen dann endlich aufgebaut. Wir haben noch nicht alles geschafft wie geplant, da der Zug schon um 8 Uhr hier hätte sein sollen.“
Warum die noch unbekannten Täter den Anschlag verübten, ist derzeit noch völlig unklar, denn die oft bei Zirkusunternehmen kritisierte Tierhaltung kann es jedenfalls nicht sein. „Seit diesem Jahr verzichten wir völlig auf Tiere“, so der Betriebsleiter des Zirkus. „Wir hatten ohnehin nur Pferde und die ließen sich bei immer kleineren Plätzen nicht mehr artgerecht halten. Vielleicht war es ein Streich, aber das ist derzeit alles Spekulation“, so der Zirkus-Mitarbeiter.
Bei der zuständigen Bundespolizeidirektion in Kassel hört sich der Vorfall nur halb so dramatisch an. Ein Sprecher konnte die Manipulation der Bremsen nicht bestätigen, es wurde lediglich ein Diebstahl im Zug aufgenommen. Der Circus Roncalli spricht in seiner Mitteilung jedoch von einer Sabotage.