Trotz des seit nunmehr 10 Jahren geltenden Rauchverbots in öffentlichen Gaststätten, Kneipen und Bars hat das Rauchen in Deutschland in den letzten Jahren wieder an Popularität gewonnen. So sollen insbesondere immer mehr junge Menschen zur Zigarette greifen.
Doch was hat es damit auf sich, dass sich die klassische Zigarette trotz geeigneter Alternativen wie Snus oder E-Zigaretten immer wieder durchsetzt? Ein Blick auf die Geschichte des Tabaks gibt Aufschluss darüber, warum immer mehr Menschen in die Gewohnheit des Rauchens verfallen und warum der Tabakkonsum bereits seit Jahrhunderten so beliebt ist.
Die Geschichte des Tabaks – von der Heilpflanze zum bis zum Genussmittel
Ursprünglich waren Tabakpflanzen in Nord- und Südamerika beheimatet. Die Geschichte des Tabaks reicht hier bis zu den Ureinwohnern Amerikas wie den Mayas zurück, die diese Pflanze in medizinischen, spirituellen und kultischen Ritualen nutzten. Die Verwendung von Tabak erstreckte sich dabei über verschiedene Konsumformen, die von Rauchen bis hin zum Kauen und Schnupfen reichten.
Heutzutage bietet der Markt eine breite Palette von Tabakprodukten, beispielsweise das Sortiment an Winston Tabak. Die Vielfalt an Aromen und Mischungen spricht eine breite Zielgruppe an und trägt zur wachsenden Beliebtheit des Rauchens in Deutschland bei.
Tabak als Kulturgut der Mayas
Die Tradition des Tabakkonsums kann auf die Maya-Zivilisation zurückverfolgt werden. So sollen die Priester der Maya etwa im Jahr 500 nach Christus die ersten Menschen gewesen sein, die Tabakblätter rauchten. Die Mayas betrachteten Tabak als Geschenk der Götter und nutzten es nicht nur für rituelle Zwecke, sondern auch für medizinische Anwendungen.
Die Verbindung zwischen Tabak und Spiritualität sowie die tiefe Integration in den Maya-Alltag machten Tabak zu einem bedeutenden Kulturgut, das weit über den reinen Genuss hinausging.
Einführung des Tabaks nach Europa im 16. Jahrhundert
Mit der Entdeckung Amerikas im 16. Jahrhundert gelangte Tabak schließlich erstmals nach Europa. Durch spanische und portugiesische Seefahrer mitgebracht, verbreitete sich der Tabak schnell in Europa sowie dem gesamten Rest der Welt.
Schon damals stieß die Verwendung von Tabak auf geteilte Meinungen: Während einige vor den gesundheitlichen Risiken warnten und sich andere über die Belästigung durch den Rauch beschwerten, betrachteten andere Tabak als Heil- und Genussmittel oder gar als Statussymbol.
Verbreitung des Tabaks als Heilmittel
Die ursprüngliche Verwendung von Tabak als Heilmittel findet sich in den historischen Aufzeichnungen der indigenen Völker Amerikas, insbesondere bei den Mayas. Die Ureinwohner nutzten Tabak nicht nur für spirituelle Rituale, sondern auch als medizinisches Mittel. Die Heilkräfte des Tabaks wurden in verschiedenen Formen genutzt, von Rauchzeremonien zur Reinigung bis hin zu Anwendungen gegen Schmerzen und Krankheiten.
Doch auch führende Mediziner der westeuropäischen Kultur glaubten, dass Tabak als wirksames Heilmittel dienen könne. Sie stützen diese Ansicht auf die damals verbreitete Vier-Säfte-Lehre nach Gallen und Hippokrates. Diese besagte, dass die Gesundheit des Menschen durch ein ausgewogenes Verhältnis der Säfte Schleim, Blut sowie schwarzer und gelber Galle im Körper erreicht werde. Nach dieser Theorie sollte der heiße und trockene Tabakrauch überschüssigen Schleim im Blutkreislauf austrocknen, was positive Auswirkungen wie die Stärkung des Herzens oder die Linderung von Menstruationsbeschwerden haben könnte.
Tabak in der Neuzeit
Mit der Entdeckung Amerikas und der Einführung des Tabaks in Europa im 16. Jahrhundert änderte sich seine Rolle von einem reinen Heilmittel zu einem Genussmittel. Während in den Anfangsjahren der Tabakkonsum aufgrund seiner vermeintlichen medizinischen Vorteile gefördert wurde, entwickelte sich der gesellschaftliche Umgang mit Tabak im Laufe der Zeit.
So haben Arbeiter in Tabakmanufakturen die Tabakreste aus der Zigarrenherstellung verwendet, indem sie diese in Papier wickelten. Die als “papelitos” bekannten Mini-Zigarren wurden ab dem 18. Jahrhundert in Mexiko-Stadt hergestellt und gelangten schließlich Anfang des 19. Jahrhunderts über Spanien nach Frankreich. Dort erhielt die Zigarette ihren heutigen Namen. Auch im Osmanischen Reich und in Russland erlangte die Zigarette schnell an Beliebtheit und die Tabakproduktion nahm ihren Lauf.
In der Weimarer Republik in Deutschland überholten Zigaretten schließlich zu Beginn der 1900er Jahre den Pfeifenkonsum. Der Tabakkonsum gewann an Popularität und wurde zu einem integralen Bestandteil der sozialen Interaktion. In der Moderne führte die kommerzielle Produktion von Tabakprodukten zu einer breiteren Verfügbarkeit und einem vielfältigen Angebot, was den Genuss von Tabak weiter förderte.
Eine Studie zeigt: Immer mehr junge Menschen in Deutschland greifen zur Zigarette
Eine Entwicklung hinsichtlich des Tabakkonsums zeigt sich in aktuellen Studien: Eine wachsende Anzahl junger Menschen in Deutschland greift vermehrt zur Zigarette. Während der Anteil der Raucherinnen und Raucher in Deutschland vor der Covid-19-Pandemie bei einem Viertel lag, soll nun wieder ein Drittel der Deutschen rauchen.
Laut einer aktuellen Untersuchung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH wird insbesondere ein Anstieg des Zigarettenkonsums unter den jungen Menschen deutlich. So sollen Personen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren vermehrt zur Zigarette greifen. Etwa 11 Prozent dieser Altersgruppe geben selbst an, dass sie regelmäßige Raucher seien. Bei den 30- bis 49-Jährigen sollen 21 Prozent rauchen, während die Raucherquote bei den 50- bis 69-Jährigen von 23 auf 19 Prozent zurückging.
Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig und reichen von sozialem Druck bis hin zu einem gesteigerten Interesse an verschiedenen Rauchgewohnheiten. So können zahlreiche Faktoren junge Menschen dazu verleiten, das Rauchen zu einer häufigen Freizeitaktivität zu machen – sowohl die Pandemie als auch die Etablierung von Vapes sollen hier einen großen Anteil haben.
Pandemie und Zigaretten: Dauerstress führt zu vermehrtem Rauchen
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben sich auf unterschiedliche Lebensbereiche ausgewirkt – dies schließt auch den Tabakkonsum mit ein. Eine interessante Beobachtung zeigt, dass der Dauerstress, der durch die Pandemie ausgelöst wurde, zu einem vermehrten Rauchverhalten geführt hat.
In Zeiten von Unsicherheit und sozialer Isolation suchten viele Menschen Trost in Tabakprodukten. Die Bewältigung von Stress und Angstzuständen durch das Rauchen wurde zu einer weitverbreiteten Strategie, die insbesondere während der Pandemie an Popularität gewann. Diese Entwicklung wirft nicht nur Fragen zur psychischen Gesundheit auf, sondern betont auch die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und Unterstützungssystemen in herausfordernden Zeiten.
E-Zigaretten sollen den Tabakkonsum fördern
Doch nicht nur psychische Aspekte sollen dazu beitragen, dass Rauchen immer beliebter wird – auch E-Zigaretten sollen einen nicht unerheblichen Beitrag zum vermehrten Tabakkonsum leisten. Obwohl Vapes oft als Alternative zum traditionellen Tabakkonsum präsentiert werden, die Rauchern eine weniger schädliche Option bieten sollen, gibt es Bedenken. So besteht die Sorge, dass die Verwendung von E-Zigaretten nicht notwendigerweise den Tabakkonsum verringert, sondern möglicherweise neue Nutzer – insbesondere Jugendliche – anzieht. Um junge Menschen vom Rauchen abzuhalten, ist auch ein Werbeverbot für Tabak im Gespräch.
Fazit
Letztendlich ist der Tabakkonsum in Form von Zigaretten nicht nur ein aktueller Trend, sondern bereits seit vielen Jahrhunderten ein gesellschaftlich anerkannter Zeitvertreib. Die Gründe für den Anstieg des Rauchens bleiben jedoch vielschichtig und ungeklärt – sei es nun aufgrund der Corona-Pandemie oder aufgrund des erhöhten Interesses von Rauchen unter Jugendlichen.
