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Hauptsache heimisch: Superfood gibt es auch aus Deutschland

Themenbild: Unsplash

Von Chiasamen bis hin zu Goji-Beeren: Schon vor Jahren hat sich sogenanntes Superfood zu einem Trend entwickelt. Damit gemeint sind alle Lebensmittel die man mit besonderen Gesundheitsvorteilen assoziiert. Obwohl viele der Lebensmittel tatsächlich positiv auf den Körper wirken, stehen die meist exotischen Lebensmittel hinsichtlich der Nachhaltigkeit in der Kritik. Experten raten zu heimischem Superfood.

Kaum etwas wird seit der Coronakrise so oft gegoogelt wie Ernährungstipps und Gerichte zum Nachkochen. Vielen Verbrauchern liegt bei der Zubereitung ihrer Mahlzeiten Nachhaltigkeit am Herzen. Regionale und saisonale Lebensmittel werden der Umwelt zuliebe bevorzugt. Dass Nahrungsmittel aus exotischen Ländern negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, ist dem Großteil aller Verbraucher mittlerweile bewusst. Je länger der Transportweg einzelner Erzeugnisse, desto höher die damit verbundenen CO2-Emissionen. Eben das kritisieren Experten seit Langem am Trend rund um Superfood. Von den Transportwegen abgesehen sind Superfoods oftmals teuer und teilweise stark mit Pflanzenschutzmittel belastet. Heimisches Obst und Gemüse ist eine lohnenswerte Alternative.

Deshalb ist Superfood manchmal gar nicht super

Letztlich ist Superfood nicht viel mehr als ein Marketingbegriff. Hersteller preisen mit dem Wort oftmals exotische Produkte an, die besonders viele hochwertige Nährstoffe enthalten. Die damit verbundenen Gesundheitsversprechen sind vielfältig. Ob Superfoods nun das Immunsystem stärken oder beim Abnehmen helfen sollen: In einigen Fällen fehlen wissenschaftliche Belege für die Wirkung. Außerdem gibt es manche Superfoods nur in getrockneter Form. Das beeinflusst den Nährstoffgehalt. Der Griff zu Alternativen aus heimischen Gefilden kann sich aus diesen Gründen lohnen. Regionale Erzeugnisse sind angesichts der kürzeren Transportwege nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch frischer. Und je frischer die einzelnen Zutaten auf dem Teller, desto eher haben sie noch ihr ursprüngliches Nährstoffprofil.


Einkaufs-Tipp: Wer regional und saisonal einkauft, kommt oftmals mit weniger Verpackung aus. Je geringer der Verarbeitungs- und Verpackungsaufwand, desto nachhaltiger auch das Produkt.

Chia-Alternative heimische Leinsamen

Chiasamen sind für ihren hohen Proteingehalt bekannt. Davon abgesehen bewerben Anbieter die Erzeugnisse wegen ihrer Omega-3-Fettsäuren als Gesundheits-Booster. Was kaum jemand weiß: Heimische Leinsamen weisen einen noch höheren Gehalt an jenen Inhaltsstoffen auf. Zusätzlich haben sie viele Ballaststoffe und wirken ähnlich wie Chiasamen sättigend. Wer auf die Chia-Alternative zurückgreifen möchte, achtet idealerweise auf das Herkunftsland. Obwohl Leinsamen aus inländischer Produktion existieren, stammen einige der Supermarkt-Produkte aus Ländern wie China.

Regionale Alternativen zu Açai-Beeren

Ein ungefähr genauso bekanntes Superfood wie Chiasamen sind Açai-Beeren. Ihnen sagt man einen hohen Anthocyan-Gehalt nach. Dieser blaue Pflanzenfarbstoff soll den Körper vor freien Radikalen und den damit verbundenen Oxidationsprozessen schützen. Blauer Farbstoff ist allerdings keine Besonderheit der exotischen Beerenart, sondern auch in heimischen Obst- und Gemüsesorten zu finden. Große Mengen davon stecken zum Beispiel in Heidelbeeren, Rotkohl, blauen Trauben und Holunder.

Johannisbeeren statt Goji

Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts preist man Goji-Beeren als wahre Wundermittel an. Trotzdem haben die exotischen Früchte nicht viel mehr zu bieten als regionale Beeren. Von Sanddorn bis hin zu Schwarzen Johannisbeeren enthalten viele deutsche Sorten ebenso viel Vitamin C und werden anders als Goji-Beeren frisch angeboten. Notfalls lassen sich sogar die exotischen Früchte unter hiesigen Klimabedingungen ziehen. Am besten im eigenen Garten.

Hirse als Quinoa-Ersatz

Wegen des hohen Proteingehalts greifen Vegetarier gerne zu Quinoa. Der Körper kann das darin enthaltene Eiweiß dank der hohen Bio-Wertigkeit optimal in körpereigene Eiweißbausteine umwandeln. Zusätzlich ist das Superfood für seinen Eisengehalt bekannt. Allerdings ist heimische Hirse ähnlich gesund wie das exotische Korn. Beide Produkte gelten übrigens als gänzlich glutenfrei.