Osnabrück. Durch den Großbrand am Montag, 20. Juli, gelangte im Fledder mit Tensiden kontaminiertes Löschwasser in die Hase. Zahlreiche Fische sind infolge verendet. Die Stadt Osnabrück lässt das Wasser und die Ermittlungsgruppe Umwelt der Polizei verendete Tiere untersuchen.
Fest steht bis heute (22. Juli, 16.30 Uhr): Die Hase ist vom Eintrittsort des Löschwassers im Fledder auf einer Länge von mehreren Kilometern bis zur Römereschstraße tot. Dies betrifft Mikroorganismen, Kleinstlebewesen und Fische. Die Pflanzen scheinen resistenter zu sein und weniger Schäden davon getragen zu haben, dies wird sich allerdings erst in den nächsten Tagen zeigen. Der Sauerstoffgehalt liegt weit unterhalb des kritischen Wertes. Der Fluss wird nach Einschätzung von Fischereiexperten zwei bis drei Jahre benötigen, um sich vollständig zu regenerieren.
Die Lebewesen sind vermutlich an einer Kombination aus Vergiftung und Sauerstoffmangel gestorben. Die durch den Brand im Wasser gelösten Tenside haben möglicherweise den Sauerstoff gebunden und so zu einer Verringerung des Sauerstoffgehaltes beigetragen.
Zurzeit wird die Hase je Kilometer auf Schadstoffe überprüft und es werden Proben genommen. Fische wurden eingesammelt, eingefroren und zur Untersuchung in Labore geschickt. Erste Ergebnisse sollten in der nächsten Woche vorliegen.
Der Wasserwirtschaftsverband fährt mit Schlauchbooten über die Hase und sammelt soweit möglich die toten Fische ein, um sie zu entsorgen.
Mit dem Schaum sollte man nicht in Berührung geraten, da dessen Gesundheitsschädlichkeit derzeit nicht bekannt ist. Selbstverständlich sollte man nicht an oder in der Hase spielen oder mit dem Wasser in Berührung kommen. Dies gilt auch für Haustiere.
Da das Osnabrücker Trinkwasser aus Grundwasserbrunnen gewonnen wird, ist die Qualität des Trinkwassers nicht gefährdet und kann uneingeschränkt getrunken werden.
Welche Maßnahmen werden ergriffen?
Am Dienstagabend (21. Juli) wurde im Bereich des Klärwerks der Hase mit einer Hochleistungspumpe Wasser aus einem Schönungsbecken zugeführt. Pro Minute gelangten so etwa acht Kubikmeter Wasser in die Hase und verdünnt diese. Eine gleiche Maßnahme wird in Kürze oberhalb des Eintrittsorts durchgeführt: Aus dem Natberger See soll ebenfalls Wasser der Hase zugeführt werden. Ähnliches ist westlich im Bereich des Kanals geplant. Ein Belüftungsgerät des Landkreises soll die Hase mit lebensnotwendigen Sauerstoff anreichern.