Osnabrück. Die Malteser Jugend möchte die Kernkompetenz ihrer Hilfsorganisation im Sanitätsdienst verstärkt in den Kirchengemeinden der Diözese Osnabrück einbringen. Ab der zweiten Jahreshälfte soll mit dem „Gemeindesanitätsdienst“ ein neues soziales Jugendprojekt etabliert werden.
Das aus Berlin stammende Konzept wurde bundesweit bereits an vielen Standorten umgesetzt und knüpft an das Erfolgsmodell der Schulsanitätsdienste an. Bei großen Veranstaltungen, wie Pfarrfesten oder Prozessionen, werden bislang die lokalen Maltesergruppen mit dem Sanitätsdienst beauftragt. „Wie in den Schulen, so wollen wir nun auch in den Kirchengemeinden Sanitäterinnen und Sanitäter für den Gemeindealltag qualifizieren“, erläutert Diözesanjugendreferentin Jessica Sieker.
Bei Unfällen oder akuten Erkrankungen sei eine schnelle medizinische Hilfe oft auch in normalen Gottesdiensten, in Gruppenstunden, auf Freizeiten oder Wallfahrten erforderlich. Dann ist es sinnvoll, Ersthelfer in den eigenen Reihen zu haben, die kleinere Verletzungen selbst versorgen oder die kritische Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken können.
Hier setzt der Gemeindesanitätsdienst an: Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren können sich bei den Maltesern zu Sanitätern ausbilden lassen und in ihren Gemeinden für die medizinische Ersthilfe zur Verfügung stellen. „Dadurch werden auch christliche Werte vermittelt sowie das Verantwortungs- und Selbstbewusstsein gestärkt“, so Sieker weiter. Und auch die Pfarrgemeinden profitieren: sie können ihren jungen Gemeindemitgliedern eine attraktive soziale Mitwirkungsmöglichkeit bieten, von der man auch beruflich profitieren kann.
Voraussetzung für die Ausbildung ist ein abgeschlossener Erste-Hilfe-Kurs. Diese Kenntnisse werden an einem Praxiswochenende am 20. bis 22. September zu den Themen Alarmierung des Rettungsdienstes, sanitätsdienstliche Betreuung und Assistenzdienste für Hilfsbedürftige vertieft. Danach werden die Absolventen mit Einsatzmaterial ausgestattet. Regelmäßige Treffen und das Gruppenleben werden von den Maltesern begleitet.