Osnabrück. In Osnabrück werden am Dienstag, 22. Mai, ab 9 Uhr erneut sechs sogenannte Stolpersteine verlegt. Der Kölner Künstler hat Mitte der 1990er Jahre das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen, mit dem mittlerweile europaweit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird. Sie sind mit einer beschrifteten Messingplatte versehen und werden vor dem letzten freiwilligen Wohnort oder der Arbeitsstätte der Osnabrückerinnen und Osnabrücker in den Gehweg eingelassen.
Mit der Verlegung, die durch den Künstler Gunter Demnig erfolgt, wird an sechs Bürgerinnen und Bürger erinnert, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder aufgrund ihrer politischen Gesinnung durch die Nationalsozialisten ermordet wurden.
Die Route beginnt um 9 Uhr an der Adresse „Am Bruchdamm 15a“ mit der Verlegung eines Stolpersteins für Franz Timmermann, der im Dezember 1940 in Sachsenhausen ermordet wurde. Die Patenschaft für diesen Stein übernimmt Gaby Uthmann.
Anschließend wird gegen 9.45 Uhr der Stolperstein für Georg Brunemann an der Meller Straße 49 verlegt. Brunemann starb im Dezember 1935 an den Folgen von körperlichen Misshandlungen durch die SA. Pate des Steins ist Heinrich Eversmann.
Es folgt gegen 10.15 Uhr die Verlegung des Stolpersteins für Heinrich Völler, der in der Koksche Straße 61 seinen letzten lokalisierbaren Wohnsitz hatte. Da dieses Gebäude nicht mehr existiert, wird der Stein auf Höhe der Einmündung Bödekerstraße verlegt. Die Patenschaft übernimmt Angelika Olbricht.
Um 10.45 Uhr wird an der Möserstraße 29 ein Stolperstein für Charlotte Ricker verlegt, die wegen „Arbeitsbummelei“ in das KZ Ravensbrück eingewiesen wurde und dort ums Leben kam. Dr. Maria Jackenroll ist Patin für diesen Stolperstein.
Für den im KZ Buchenwald ermordeten Karl König wird um 11.15 Uhr ein Stolperstein an der Mühlenstraße 3 verlegt. Hierfür übernimmt die „Schule an der Rolandsmauer“ die Patenschaft.
Abschließend wird um 12 Uhr am Hörnerweg 77/77a der Stolperstein für Georg Hirsch verlegt, der auf Grund seiner psychischen Erkrankung 1940 im Alten Zuchthaus Brandenburg ermordet wurde. Die Patin für diesen Stein ist Simone Wahlbrink.
Weitere Informationen zu dem Projekt Stolpersteine sind im städtischen Büro für Friedenskultur unter Telefon 0541 323-2287 und im Internet unter www.osnabrueck.de/stolpersteine erhältlich.
