Nach den Vorfällen von Freitagnacht ermittelt die Polizei Osnabrück auf Hochtouren. Als ca. 300 Sympathisanten des SC Preußen Münster, von denen etwa 125 als gewaltbereit bekannt waren, Freitagnacht auf dem Heimweg nach dem Spiel bei Werder Bremen II gegen 23:45 Uhr am Bahnhof in Osnabrück umsteigen mussten, kam es zu teils schweren Ausschreitungen. 100 bis 150 Personen nutzten den Halt, um an zahlreichen Kräften der Bundespolizei vorbeizukommen und gewaltsam aus der abgeriegelten Bahnhofshalle zu stürmen.
Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes schmissen sie Müllbehälter um, traten gegen Fahrräder und zündeten pyrotechnische Gegenstände. Darüber hinaus wurden aus der Gruppe heraus Glasflaschen gezielt in Richtung der eingesetzten Kräfte geworfen. Schließlich lösten sich 50-60 Personen, die anschließend weiter in Richtung Innenstadt marschierten. Der Polizei Osnabrück gelang es, schnell weitere Kräfte heranzuführen, um die randalierende Gruppe letztlich auf dem Haseuferweg zu stellen.
Gewalt gegen Polizisten
Als die eingesetzten Beamten dort die Personalien der Menschen feststellen wollten, rannten die Personen im Pulk auf die Einsatzkräfte zu. Nur durch das beherzte Auftreten der Polizisten unter Einsatz von Pfefferspray und einfacher körperlicher Gewalt konnte die Gruppe gestellt werden und ein Vordringen in die Innenstadt verhindert werden.
Die Identitätsfeststellungen der 53 Personen ergab, dass der überwiegende Anteil der Personen aus der Ultrabewegung „Fiffy-Gerritzen-Kurve“ kommt, die bereits vielfach gewalttätig aufgefallen ist. Um weitere Ausschreitungen und Gewaltdelikte zu verhindern, wurden die Personen nach Durchsuchung und Personalienfeststellung einzeln in Funkstreifenwagen zum Bahnhof zurück transportiert.
Erst um 01:19 Uhr sind die Personen mit dem Zug weiter Richtung Münster gefahren. Die beteiligten Personen müssen sich nun nicht nur wegen schweren Landfriedensbruches verantworten, es werden auch für jede Person polizeiliche Gebühren in Höhe von 71,50 EUR für den Transport zum Bahnhof erhoben.
Anzeigen und Stadionverbote für 53 Personen
Die Polizei Osnabrück wertet nun neben den Videosequenzen der mitgeführten Handkameras und der fest installierten Bahnhofskameras auch die Aufnahmen der mitgeführten „Bodycams“ aus. Darüber hinaus wird durch eine enge Abstimmung mit der Polizei in Münster und dem Verein SC Preußen 06 e.V. Münster ein Stadionverbot für alle 53 Personen für das nächste Heimspiel von Preußen Münster vorbereitet. Auch haben die Osnabrücker Ermittler Kontakt zum DFB hergestellt. Ziel ist es, ein bundesweites Stadionverbot für diese Personen zu initiieren. Denn eines ist klar: Die vielen fußballinteressierten und friedlichen Fans dürfen nicht von derartigen Personen in Gefahr gebracht oder der Lust am Fußball geraubt werden. Parallel wird die Polizei Osnabrück auch bei zukünftigen Durchreisen konsequent Präventivmaßnahmen wie Betretungsverbote oder Meldeauflagen nutzen.
Weitere Geschädigte von Bedrohungen oder Beleidigungen durch diese Gruppe werden gebeten, sich bei der Polizei Osnabrück unter 0541 327-2617 oder -2619 zu melden.
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