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„tipp tipp tot“: Landkreis stellt Plakataktion gegen Ablenkung am Steuer vor

An der B51 in Bad Iburg ist eines der neuen Plakate angebracht, die vor Ablenkung am Steuer warnen. Die Aktion wurde jetzt vorgestellt von (von links) Thomas Göhrke (Verkehrswacht Bad Iburg), Manfred Motzek (Landkreis Osnabrück), Hans Szypulski (Gebietsbeauftragter Verkehrswacht Osnabrücker Land), Kreisrat Winfried Wilkens und Heiner Kröger (Polizeiinspektion Osnabrück). Foto: Landkreis Osnabrück/Henning Müller-Detert

Osnabrück. Ablenkung am Steuer kann tödlich enden. Darauf weist eine neue Plakataktion hin, die Landkreis Osnabrück, Verkehrswacht und Polizei jetzt vorgestellt haben.
Einen Anruf beantworten, eine E-Mail lesen oder eine SMS tippen – jede Sekunde der Ablenkung im Straßenverkehr ist lebensgefährlich. Auf 30 Tafeln, die verteilt über das ganze Kreisgebiet an vielbefahrenen Straßen aufgestellt wurden, warnen ab sofort Plakate vor der Handynutzung am Steuer. Eine der Überschriften: „tipp tipp tot.“ Die Aktion ist Teil der bundesweiten Kampagne „Runter vom Gas“.
„Keine Nachricht ist so wichtig wie das Leben eines Menschen“, sagt Kreisrat Winfried Wilkens bei der Präsentation der Plakate an der B51 in Bad Iburg. „Das Mobiltelefon gehört am Steuer auf keinen Fall in die Hand des Fahrers. Denn das komplexe Verkehrsgeschehen verzeiht auf Dauer keine Fehler oder Unaufmerksamkeit. Eine Nachricht auf dem Smartphone getippt bedeutet mehr als 250 Meter blind fahren. Damit riskiert man nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer“, betont Wilkens.
Die Rechtslage ist dabei eindeutig: Die Straßenverkehrsordnung (StVO) macht auch Vorgaben für elektronische Geräte, die der Kommunikation, Information oder Organisation dienen. Im Straßenverkehr dürfen Fahrer diese nicht in der Hand haltend nutzen. Der Blick des Fahrers darf nur kurz auf dem Gerät verweilen, soweit es die Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnisse erlauben. Der Griff zu solchen Geräten ist nur dann gestattet, wenn der Motor komplett ausgeschaltet ist. Durch eine Gesetzesneuregelung 2017 hat sich auch das Bußgeld für Telefonieren am Steuer von 60 auf 100 Euro erhöht. Weiterhin gibt es einen Punkt in Flensburg. Wer andere gefährdet, etwa weil er mit Handy am Ohr Schlangenlinien fährt, zahlt 150 Euro, bei Sachbeschädigung sind es sogar 200 Euro. Dazu kommen je zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot. Teuer wird es auch für Radfahrer mit Handy in der Hand: Das Bußgeld liegt hier bei 55 Euro.
Im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit führt die Polizeiinspektion zudem gezielt Verkehrskontrollen durch, bei der es um die Nutzung mobiler Endgeräte während der Teilnahme am Straßenverkehr geht. Wie Heiner Kröger berichtet, zeigen die bisherigen Kontrollen, dass trotz der rechtlichen Veränderungen und der Erhöhung des Bußgeldes die Vorschriften nicht ausreichend beachtet werden.