Osnabrück. Zum 1. Oktober heben die Stadtwerke Osnabrück die Basistarife im Nettebad, Moskaubad und Schinkelbad an. Grund für die Maßnahme sind insbesondere die stetig steigenden Personal- sowie Betriebs- und Instandhaltungskosten. Die Stadtwerke hatten die Bädertarife letztmalig vor zwei Jahren angehoben.
„Wir konnten in 2017 – anders als viele andere Bäder in Deutschland – die Preisrunde noch auslassen. Die jetzige Erhöhung ist dagegen unausweichlich – so unschön die Botschaft auch ist“, erläutert Stadtwerke-Bäderchef Wolfgang Hermle die erforderliche Maßnahme. Wesentlicher Grund für die Preisanpassung sind die gestiegenen und weiter steigenden Personal- und auch Energiekosten. Zusätzlich fallen überproportional steigende Wartungs- und Instandhaltungskosten an. „Das Nettebad ist inzwischen im 14. Betriebsjahr“, betont Hermle. „Um die sehr gute Qualität unserer Standorte zu erhalten, ist ein immer größer werdender Aufwand bei der Instandhaltung erforderlich.“ Zudem erinnert der Stadtwerke-Bäderchef an die Erwartungshaltung der Stadt Osnabrück hinsichtlich der Stadtwerke-Gewinnausschüttung. „Hier haben auch wir Bäder insofern unseren Beitrag zu leisten, dass wir unser Defizit zumindest konstant halten.“
Basistarife steigen um 6,7 Prozent
Im Mittel heben die Stadtwerke die Basistarife sowie die Tarife der sogenannten Daseinsvorsorge um 30 Cent an, dies entspricht einer Preissteigerung von 6,7 Prozent. „Das ist ein ‚Schluck aus der Pulle‘, das ist uns bewusst“, räumt Hermle ein. Hier verweist der Bäderchef auf die Verteilung des vorhandenen Defizits: „Rund 75 Prozent unseres negativen Betriebsergebnisses von knapp vier Millionen Euro entfallen auf die Angebote der Daseinsvorsorge. Hier sind wir mittlerweile gezwungen, an der Preisschraube zu drehen, um insbesondere den Schul- und auch den Vereinsschwimmsport langfristig sichern zu können.“ Die Preise für Vereine bleiben weiter stabil und werden nicht angetastet. Vielschwimmer können insbesondere durch Mitgliedschaften im Schwimmclub oder von den Firmenfitness-Angeboten wie Hansefit und neuerdings Qualitrain profitieren.
Änderung bei Nachzahlstufen und Kostenstopp
Innerhalb des Tarifsystems reagieren die Stadtwerke zudem verstärkt auf das Kundenverhalten. Im Nettebad wird die Nachzahlstufe von 20 auf 15 Minuten gekürzt, der Kostenstopp im Nettebad und Schinkelbad wird um 25 bzw. 20 Minuten vorgezogen. Auch in der Loma-Sauna ändern die Stadtwerke die Tarifstruktur: „Unsere Saunagäste haben den Basistarif für die Aufenthaltsdauer von zweieinhalb Stunden kaum genutzt“, erläutert Hermle. Der Basistarif-Aufenthalt wird daher um eine halbe Stunde verlängert, die Nachzahlstufen entfallen. „So bieten wir sowohl Kurz-Saunierern als auch Tages-Saunierern eine maßgefertigte Tarifsystematik.“
Preiserhöhung vs. Freibadrekorde
Dem Stadtwerke-Bäderchef ist bewusst, dass eine unpopuläre Preiserhöhung direkt nach einer rekordverdächtigen Freibadsaison zu Irritationen führen kann. „Obwohl wir tolle Besucherzahlen im Moskaubad hatten, ist dies nicht gleichbedeutend mit ‚klingelnden Kassen‘“, betont Hermle. „Mehr Besucher heißt zugleich mehr Personal- und Energiekosten.“ Dennoch sollen die höheren Kosten die Freude über den Rekord-Sommer für das Moskaubad nicht schmälern. „Die Zahlen tragen dazu bei, dass wir unser Ergebnis konstant halten können“, so Hermle weiter. „Der städtische Zuschuss pro Besucher liegt bei uns in Osnabrück weiterhin weit unter dem Bundesdurchschnitt – und das soll auch so bleiben.“
Neuer Bestpreisrechner schafft mehr Transparenz
Parallel zur Preisanpassung geben die Stadtwerke ihren Badegästen zudem ein neues Online-Tool zur Preisberechnung an die Hand. Ab dem 1. Oktober gibt es auf www.nettebad.de und www.schinkelbad.de einen Tarifrechner: Jeder Badegast kann sich hierüber schnell und unkompliziert den für ihn maßgeschneiderten Tarif errechnen lassen. „Der Bestpreisrechner schafft mehr Transparenz und Übersichtlichkeit bei unserem Tarifsystem.“