Osnabrück. Wer die Strecke Osnabrück-London zurücklegen möchte, denkt in der Regel an das Flugzeug, eventuell noch an das Auto als Fortbewegungsmittel der Wahl. Nicht so John McGurk und sein Team vom Verein „Sportler 4 a childrens world“ (s4acw), die am Freitagmorgen vom Osnabrücker Rathaus aus in Richtung britische Hauptstadt gestartet sind – zu Fuß.
Verabschiedet wurden die Sportler von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert sowie seinen Kollegen Rainer Lammers, Bürgermeister von Lotte, und Heiner Pahlmann, Bürgermeister von Bramsche, der sie auf den ersten Kilometern sogar begleitete. Griesert sprach McGurk und seinen Mitstreitern ein Kompliment für ihr Engagement und ihre sportliche Leistung aus: „Bis nach London sind es ungefähr 750 Kilometer. Das ist fast so, als würden Sie jeden Kilometer Straße in Osnabrück ablaufen.“ Das Stadtoberhaupt gab den Läufern eine gerahmte Friedensbotschaft in englischer Sprache mit auf den Weg. Sie wird am Montag, 4. Juni, dem Londoner Sheriff Neil Redcliffe übergeben, der sie stellvertretend für den Londoner Oberbürgermeister entgegennimmt. Einen Tag zuvor jähren sich die Terroranschläge auf und an der London Bridge zum ersten Mal. In Gedenken an die acht Todesopfer werden die „s4acw“ dort einen Kranz niederlegen.
Mit dem Lauf generieren McGurk und seine Mitstreiter Spenden in Höhe von 35.000 Euro für die SOS-Kinderdörfer weltweit. Die Läufer betonen, dass sie die gesamte Strecke – außer den an der schmalsten Stelle 34 Kilometer breiten Ärmelkanal – zu Fuß zurücklegen werden. „Wir sind in zwei Teams aufgeteilt“, erklärt Heike Beitz. „Es läuft immer ein Mitglied eine Stunde lang und das Ziel ist, in dieser Zeit zehn Kilometer zurückzulegen. Dann ist der nächste Läufer an der Reihe. Nach jeweils vier Stunden übernimmt das andere Team und so weiter.“ Die Teammitglieder, die gerade nicht laufen, steuern die Begleitfahrzeuge oder begleiten den Läufer mit dem Fahrrad. Lediglich zwei Mitglieder können sich zeitgleich ausruhen, wenn sie gerade nicht laufen. „Die Hauptläufer werden so innerhalb von 24 Stunden einen Marathon zurücklegen“, sagt Beitz, die davon ausgeht, dass jedes Teammitglied nur zwei Stunden Schlaf pro Tag bekommen wird.
Griesert wünschte den Läufern kurz vor dem Start viel Erfolg und gutes Wetter auf der Strecke, die sie durch fünf Länder führen wird. McGurk dankte allen Sponsoren, die die „s4acw“ durch Geldspenden oder das Bereitstellen der Begleitfahrzeuge schon seit vielen Jahren unterstützen. Dann machten er und seine Mitstreiter sich auf den Weg.