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Blindgänger im Landwehrviertel bei Sondierung um wenige Zentimeter verfehlt

Randbereich mit Unebenheiten: Verschiedene Umstände führten dazu, dass die Bombe bei der Sondierung nicht gefunden wurde. Foto: Stadt Osnabrück, Simon Vonstein

Osnabrück. Warum wurde der 500 Pfund schwere Bomben-Blindgänger, den ein Baggerfahrer am 19. Februar im Landwehrviertel gefunden hat, nicht schon bei den Sondierungsarbeiten im Sommer 2017 entdeckt?
Um diese Frage zu beantworten, kamen jetzt Vertreter der beteiligten Parteien zusammen. Die Stadtwerketochter Esos Energieservice Osnabrück hatte als Eigentümerin des Geländes die ARGE, bestehend aus den Bauunternehmen Dallmann Straßen- und Tiefbau und Dieckmann Bauen und Umwelt, damit beauftragt, das Gelände sondieren zu lassen. Die Sondierung übernahm die Firma Stascheit Kampfmittelräumung. An den Gesprächen nahmen zudem Vertreter des Fachdienstes Ordnung und Gewerbe der Stadt Osnabrück teil. Nach Auswertung aller Befunde steht fest: Der Blindgänger lag so im Randbereich der sondierten Fläche, dass er nicht geortet wurde.
Zum Hintergrund: Schon bevor die Sondierungsarbeiten begannen, war auf einer Breite von bis zu vier Metern die Erdoberfläche um 50 Zentimeter abgetragen worden. Anschließend sondierte die Firma Stascheit aus Gardelegen in Sachsen-Anhalt die Fläche und gab sie frei. Bei der Sondierung verzeichnete sie im Umfeld der Stelle, wo bei späteren Arbeiten ein Baggerfahrer die Bombe entdeckte, eine Vielzahl an Funden, die sich als Rohrleitungen, Findlinge und Baumwurzeln entpuppten.

Randbereich mit Unebenheiten: Verschiedene Umstände führten dazu, dass die Bombe bei der Sondierung nicht gefunden wurde. Foto: Stadt Osnabrück, Simon Vonstein


Das Gerät, das die Firma einsetzte, ist eine Art Handwagen, an dem eine Sonde befestigt ist und mit dem ein Fachmann die entsprechende Fläche abfährt. Da diese Arbeit in freiem Gelände und auf unebenem Untergrund stattfindet, kann nie gewährleistet werden, dass die befahrene Spur exakt bis in den Randbereich reicht. Hinzu kommt, dass die Messtechnik nur bedingt in die Seitenräume messen kann. Diese Umstände führten dazu, dass die Bombe um wenige Zentimeter verfehlt wurde.
„Wir sind froh und erleichtert, dass die Firma Stascheit klar und nachvollziehbar darstellen konnte, warum die Bombe nicht gefunden wurde“, sagt Jürgen Wiethäuper, Leiter des Fachdienstes Gewerbe und Ordnung der Stadt Osnabrück. „Es ist wichtig, dass wir Fehler in der Technik ausschließen können, sonst hätten wir alle bisherigen Sondierungsergebnisse in Frage stellen müssen“, fügt Jens-Peter Zuther, Geschäftsführer der Firma Dieckmann, hinzu. Dies bestätigt auch Stadtsprecher Dr. Sven Jürgensen, der mit Blick auf zukünftige Sondierungen festhält, „dass wir jetzt wissen, wo die Schwachpunkte lagen und dass wir diese in Zukunft ausschließen können.“
Als Folge der Unebenheiten in den Randbereichen sondiert die Firma Stascheit diese bereits in dieser Woche erneut, diesmal mit einer anderen Technik. Dabei geht es sowohl um die Bereiche, in denen schon Kanäle verlegt wurden als auch um jene, wo dies noch ansteht. „Es geht um die Sicherheit unserer Angestellten, der Menschen, die in der Umgebung des Landwehrviertels wohnen und aller, die hier später leben werden“, sagt Franz Diekmann, Geschäftsführer der Firma Dallmann. Voraussichtlich schon in wenigen Tagen wird die Sondierung abgeschlossen sein, so dass die Tiefbau-Firmen ihre Arbeit fortsetzen können.