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Handelsmonitor 2023: Osnabrücker Innenstadt strebt nach Krisenjahren Trendwende an

(von links): Das Team hinter dem Handelsmonitor mit Dr. Ralf Deckers (2. v.r.) vom Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln, der im Anschluss an die Präsentation zum Thema Nachhaltigkeit im Handel referierte, mit Alexander Illenseer und Julia Tepker (beide mO.), Anke Schweda und Gerhard Dallmöller (beide IHK). Foto: Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim

Osnabrück. Trotz einer leichten Steigerung der Kaufkraft seit 2018 leidet der Handel im gesamten Osnabrücker Stadtgebiet unter rückläufigen Umsätzen, insbesondere im Innenstadteinzelhandel. Der aktuelle Handelsmonitor Osnabrück 2023 zeigt einen Gesamtumsatzrückgang von 160 Millionen Euro im Stadtzentrum zwischen 2018 und 2022. Insgesamt verzeichnet das Stadtgebiet im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 79 Millionen Euro. Für das laufende Jahr wird nach den Krisenjahren wieder mit einem Umsatzzuwachs von 34 Millionen Euro gerechnet.

Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, betont, dass die positive Prognose stark vom Weihnachtsgeschäft abhängt. Osnabrück als Oberzentrum ist darauf angewiesen, Kaufkraft aus dem Umland anzuziehen. Die Handelszentralität, also der Saldo zwischen Umsatz und relevanter Kaufkraft der Bevölkerung, soll bis 2023 um 119 auf 167 Millionen Euro zurückgehen. Dies deutet auf einen Attraktivitätsverlust hin, der die IHK beunruhigt.

Um dem entgegenzuwirken, werden die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und die Erreichbarkeit als entscheidende Faktoren genannt. Lange Staus könnten die Motivation für einen Einkaufsbummel erheblich beeinträchtigen. Die Rückgewinnung verlorener Kundschaft sei zudem sehr schwierig.


Alexander Illenseer, Geschäftsführer der Marketing Osnabrück GmbH, betont, dass die Passantenfrequenzen bei den meisten Standorten im Jahr 2022 das Niveau von 2019 erreicht haben. Dennoch erschwert die Vielzahl von Baustellen und eingeschränkten Messzeiten einen klaren Vergleich.

Eine weitere Herausforderung ist der Leerstand von Handelsimmobilien im Stadtzentrum. Seit 2020 konzentrierten sich die Leerstände vor allem auf bestimmte Bereiche, aber inzwischen sind sie gleichmäßiger verteilt. Es wird betont, dass eine zügige Besetzung dieser Flächen aufgrund ihrer sensiblen Lage wichtig ist. Es gibt bereits Pläne zur Wiederbelebung einiger leerstehender Flächen.

PM/Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim