Vor allem im Herbst ist das Wandern eine ganz besonders schöne Erfahrung, die Eltern mit ihren Kindern teilen können. Die Bäume und Sträucher, die sich in bunten Farben verfärben, stellen jedes Jahr aufs Neue ein echtes Naturspektakel dar.
Noch dazu ist Wandern ein guter körperlicher Ausgleich zum sitzenden Lebensstil im Büro oder in der Schule. Groß und Klein kann sich dabei so richtig auspowern. Außerdem ist Bewegung gut für die Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit. Was gibt es also zu beachten, wenn man die Kleinen mit in die Natur nehmen möchte? Wir erklären es im folgenden Artikel.
Suchen Sie kinderfreundliche Strecken aus
Berücksichtigen das Alter und die physische Ausdauer Ihrer Kinder, wenn Sie die Strecke planen. Für den Anfang ist es ideal, eher flache Wanderwege auszusuchen, die nicht zu lang sind. Besonders gut geeignet sind Wege, die über gute Markierungen verfügen. Die kleinen Symbole am Wegesrand zu entdecken, ist für die meisten Kinder außerdem eine echte Freude. So hat das Wandern immer etwas von einer aufregenden Schatzsuche. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Kleinkinder bis etwa drei Jahre Spaziergänge von einem oder zwei Kilometern schaffen. Dabei wollen sie meist ausgiebig die Umgebung erkunden und alles entdecken. Viele Vorschulkinder schaffen bereits Strecken von bis zu vier Kilometern. Pausen und Spiele sind eine gute Möglichkeit, um währenddessen die Laune aufrecht zu erhalten. Grundschulkinder zwischen sieben und 12 Jahren sind oftmals in der Lage, Wanderrouten von acht Kilometern und mehr zurückzulegen. Das gilt insbesondere dann, wenn sie bereits Erfahrung im Wandern haben.
Wählen Sie die Ausrüstung mit Bedacht
Je nachdem, wie lang die Strecke ist, die Sie zurücklegen möchten, fällt auch die nötige Ausrüstung aus. Für längere Spaziergänge ist meist die Alltagskleidung ausreichend: Bequemes und gutsitzendes Schuhwerk, ein warmer Pullover, darunter ein atmungsaktives Shirt und bei schlechtem Wetter eine Regenjacke. Ist die Wanderung für mehrere Stunden oder gar Tage gedacht, sollten Sie sich etwas mehr Gedanken darüber machen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie den Wandertag im Rahmen eines Camping-Urlaubs mit Übernachtung im Freien planen. Dann sind in der Regel spezielle Wanderschuhe angebracht, die gleichermaßen Stabilität und Schutz vor Nässe bieten. Zusätzlich gehören Snacks, Getränke, Sonnenschutz, Insektenspray und Pflaster ins Gepäck. Bei längeren Aufenthalten draußen, bei denen Sie Pausen eingeplant haben, sollten Sie außerdem Spielzeug für die Kinder mit dabei haben.
Lockerer Zeitplan
Mit Kindern ist es nicht immer möglich, den Zeitplan so eng zu gestalten wie bei Erwachsenen. Manchmal kommt es mitten in der Wanderung zu Motivationsverlust, Quengeln oder Hunger. Kinder sind – anders als Erwachsene – dann nicht in der Lage, ihre Gefühle zu regulieren und „einfach durchzuziehen“. Das sollte von ihnen auch nicht verlangt werden. Achten Sie also immer darauf, Ihre Wanderungen so zu planen, dass ausreichend Zeit vorhanden ist, falls es doch einmal länger dauert. Ideal wäre es, wenn Sie auch die Möglichkeit hätten, die Strecke bei Bedarf anzupassen. Geht dann doch einmal die Puste aus, kann man eine Abkürzung wählen oder die Bahn nehmen.
Better safe than sorry!
Besonders mit Kindern steht beim Wandern immer die Sicherheit an erster Stelle. Die Natur ist eine Umgebung, die sich nicht kontrollieren lässt. Regen oder Sturm, Insekten, andere Wildtiere und rutschige Untergründe können, wenn man nicht aufpasst, zu gefährlichen Gesundheitsrisiken werden. Erklären Sie Ihren Kindern daher immer vorab, worauf sie achten sollten, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Bringen Sie ihnen bei, wie sie mit wilden Tieren umgehen, giftige Pflanzen erkennen und sich bei unerwarteten Wetterveränderungen richtig verhalten. Überprüfen Sie außerdem vor der Wanderung stets das Wetter, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
Die Motivation aufrecht erhalten
Für die meisten Erwachsenen ist es Antrieb genug, frei zu haben und sich in der Natur aufzuhalten. Kindern reicht dies jedoch manchmal nicht. Dann kann die Stimmung sehr plötzlich ins Negative kippen: Der Schuh drückt, es ist langweilig, kalt oder der Weg erscheint noch viel zu lang. Um derartige Situationen zu vermeiden, ist es hilfreich, für ausreichend Spaß und Spannung zu sorgen. Sie könnten sich beispielsweise kleine Belohnungen überlegen, die nach einer gewissen Wegstrecke auf sie warten. Oder Sie sorgen dafür, dass der Abend nach der anstrengenden Wanderung ganz besonders schön und entspannt wird: Mit dem Lieblingsessen Ihrer Kleinen, Vorlesen oder anderen Aktivitäten, auf die sie sich freuen können. Wenn Sie kreativ sind, dann können Sie sich für die Wanderstrecke auch eine Art Schatzsuche überlegen. Dies ist auch eine ideale Aktivität für einen gelungenen Kindergeburtstag. An jeder Etappe gibt es etwas zu entdecken oder ein Rätsel zu lösen. Das weckt die Neugierde und steigert die Ausdauer.
