Auch die Polizeidirektion Osnabrück setzt im Rahmen eines landesweiten Pilotprojektes ab dem 1. Februar Videoeigensicherungsanlagen in Funkstreifenwagen probeweise ein.
Die Technik wird, vom Teutoburger Wald bis zur Küste, in den Inspektionen Leer/ Emden, Aurich/ Wittmund, Emsland/ Grafschaft Bentheim sowie Osnabrück getestet. Über eine Frontkamera in den Einsatzfahrzeugen zur Eigensicherung der Polizeibeamten können Anhalte- und Kontrollsituationen aufgezeichnet werden.
„Zur Erhöhung des Schutzes vor gewalttätigen Übergriffen auf Beamtinnen und Beamte im Einsatz- und Streifendienst, wird die Geeignetheit einer solchen Technik unter dem Aspekt der Eigensicherung getestet“, so Friedo de Vries, Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Osnabrück. Die Videoüberwachungsanlage zeichnet nur Bildaufnahmen auf. Die Anlage in den Funkstreifenwagen zeichnet automatisch auf, wenn das Anhaltesignal „Stopp Polizei“ nach vorne durch die Polizeibeamten eingeschaltet wird.
Die mit der Videotechnik ausgestatteten Funkstreifenwagen sind nicht gesondert gekennzeichnet, dennoch kündigen die Einsatzkräfte dem Fahrzeugführer zu Beginn einer Verkehrskontrolle die Videoaufzeichnung zur Eigensicherung direkt und offen an. Die kontrollierenden Beamten können die Aufnahmen jederzeit manuell starten und stoppen. de Vries: „Wir erhoffen uns durch den Einsatz der neuen Videotechnik eine deeskalierende Wirkung“.
Bereits Mitte Dezember 2016 wurde das dreimonatige Pilotprojekt „Einsatz von Bo-dycams“ in der Polizeidirektion Osnabrück gestartet. Dabei tragen ausgebildete Polizeibeamtinnen und -beamte in Emden, Aurich und Osnabrück nun die Videotechnik am Körper. Hintergrund der Einführung von Bodycams ist eine deutliche Zunahme der Qualität und Intensität der Gewalt gegen Amtsträger in Niedersachsen. Im Jahr 2015 verzeichnete die Polizeidirektion Osnabrück 452 Gewalttaten gegen Polizeibeamte. In 167 Fällen wurden 280 Polizisten im Dienst leicht oder sogar schwer verletzt. Das ist eine Zunahme von 52 Taten bzw. 31%.