43 junge Menschen zwischen 16 und 21 Jahren haben im August und September bei der Stadt Osnabrück ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) begonnen. Wie die Stadt mitteilt, sind elf von ihnen an Grundschulen beschäftigt. Dort werden sie vor allem in Sprachlernklassen eingesetzt. Sechs von ihnen engagieren sich an Förderschulen. Jeweils 13 der Freiwilligen bringen sich in Jugend- und Gemeinschaftszentren und in Kitas ein.
Der Gesetzgeber definiert das FSJ als Bildungs- und Orientierungsjahr. Die Freiwilligen müssen arbeitsmarktneutral eingesetzt werden und erhalten ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechende Aufgaben. Das FSJ kann zwischen sechs und 18 Monaten dauern, die Regel sind jedoch zwölf Monate.
Die Gründe junger Menschen, ein FSJ zu beginnen, sind vielfältig. „Viele von ihnen wollen die Zeit vorrangig zur beruflichen Orientierung nutzen“, erklärt Mareike Alligan, die bei der Stadt für die pädagogische Begleitung der Freiwilligen zuständig ist. Das FSJ diene dazu, einen Beruf auszuprobieren, sich persönlich weiterzuentwickeln oder den praktischen Teil für das Fachabitur zu erfüllen. Auch der Wille, sich zu engagieren, sei vielen der jungen Menschen wichtig. Andere müssten Zeit überbrücken, wollten einmal eine Lernpause einlegen oder hätten Eltern, die sie unter Druck setzten, etwas zu machen.
Neben der Arbeit bei ihren Einsatzstellen nehmen die Freiwilligen an Seminaren teil. Bei 25 Terminen geht es um Inhalte aus dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung, um einrichtungsspezifische Fortbildungsthemen, berufliche Orientierung sowie Reflexion. Zudem führen die Freiwilligen in Kleingruppen selbstgewählte Projekte durch, erstellen beispielsweise ein Jahrgangsbuch, arbeiten ein zentrales Sportangebot aus oder verfassen ein Kochbuch zur gesunden Ernährung. Außerdem – und das ist eine Besonderheit in Osnabrück – haben sie auf Wunsch die Möglichkeit, ein 14-tägiges Praktikum in einer Kita oder einem Hort in der türkischen Partnerstadt Çanakkale zu absolvieren. Im Vorfeld besuchen sie einen Türkisch-Kurs.
