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Weltmeisterschaft – Quoten und Prognosen

Grafik: Pixabay

Das Weltmeisterschaftsfieber steigt rapide an. Obwohl Fans und Experten seit Monaten spekulieren, was ab dem 20. November in Qatar bei der ersten Winter-WM der Fußballgeschichte passieren mag, liegen mit dem Bekanntwerden der Kader endlich harte Fakten vor.

Das hat auch auf die WM Quoten bei den Buchmachern Auswirkungen, obwohl sich diese bis zur letzten Minute ändern können.

Als Favorit gelten die Kicker aus Brasilien. Für die Südamerikaner, die seit 1970 Rekordweltmeister sind, wäre das bereits der sechste Titel. Zuletzt hatte das brasilianische Aufgebot im Jahr 2002 die Krone der Fußballwelt geholt. Doch auch dem Nachbar Argentinien werden erstklassige Aussichten auf den Sieg in dem Wüstenstaat am Persischen Golf eingeräumt. Zwei WM-Titel besitzen die Argentinier bereits, und mit 35 Spielen in Folge, die sie ungeschlagen geblieben sind, ruhen jede Menge Hoffnungen auf der Elf. Für den 35 Jahre alten argentinischen Superstar Lionel Messi ist dies zudem voraussichtlich die letzte Chance, endlich die begehrte Trophäe halten zu können, nachdem seine Elf sich im Endspiel 2014 in der Verlängerung dem Kader aus Deutschland geschlagen geben musste.


Während die meisten Prognosen einen lateinamerikanischen Sieg vorhersehen, werden auch mehreren europäischen Teams mehr als nur Außenseiterchancen eingeräumt. Auf dem dritten Platz, was die Wettquoten anbelangt, liegt derzeit Titelverteidiger Frankreich, vor England und Spanien. Die deutsche Elf, die lange Zeit stets zu den haushohen Favoriten gehörte, hat einiges an Boden gutzumachen, nachdem der damals amtierende Champion bereits in der Vorrunde der WM 2018 in Russland gescheitert war und auch bei der Europameisterschaft 2021 gerade mal ein mittelmäßiges Ergebnis erreichte. Abgeschrieben ist die deutsche Elf unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick deswegen allerdings nicht lange nicht. Überraschungen und großartige Comebacks hat es in der Fußballgeschichte schließlich schon immer gegeben. Für die bundesdeutschen Kicker war das 1954 das “Wunder von Bern”, als sie als Außenseiter gegen Ungarn den ersten von bislang vier WM-Titeln holten. Eine ähnliche Situation hatte vier Jahre hatte vorher die als Außenseiter gegen Argentinien ins Endspiel gegangene Mannschaft aus Uruguay erlebt.

Frankreichs erster Sieg gegen den Rekordchampion Brasilien ging 1998 in die Annalen des Sports ein. Die Franzosen zeigten sich mit ihrem 3:0 Sieg nicht nur haushoch überlegen, sie waren zudem nach einer Sperre für ihren Abwehrchef in der Unterzahl. Doch noch nie hat es eine WM wie die in Qatar gegeben. Die bisher stets im nördlichen Sommer stattfindenden Turniere hatten es den meisten Teams ermöglicht, sich von der Saison zu erholen und sich danach im Trainingslager aufeinander einzustellen.

Diesen Luxus haben die Nationalmannschaften diesmal nicht, und so mancher Spieler, der sein Ticket schon als gesichert angesehen hatte, muss sich stattdessen aufgrund von Verletzungen mit dem reinen Zuschauen begnügen. Bei den deutschen Kickern gilt das für Timo Werner. Der Mittelstürmer von RB Leipzig, der seit 2017 als Stamm-Nationalspieler 55 Länderspiele absolviert hat, fällt mit einem Bänderriss für den Rest des Jahres aus. Auch Dortmunds Kapitän Marco Reus muss zuhause bleiben, weil er nach einer Verletzung nicht schnell genug wieder fällig fit geworden ist. Enttäuscht wurde trotz Topform zudem BVB-Star Mats Hummels, der einem jüngeren Spieler Platz im WM-Kader machen musste. Ansonsten setzt Bundestrainer Flick in erster Linie auf bewährte Talente. Im Tor bleibt Bayern-Keeper Manuel Neuer, der von vielen Experten als einer der größten Torhüter aller Zeiten eingeschätzt wird. Ersatzkeeper bleiben weiterhin Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp. Zu den Starspielern im deutschen Aufgebot gehören Matthias Ginter in der Abwehr sowie Ilkay Gündogan, Joshua Kimmich und Thomas Müller im Angriff. Ihre Premiere in der Nationalmannschaft haben der 29 Jahre alte Werderaner Niclas Füllkrug und der Dortmunder Youssouf Moukoko, die beide im Angriff spielen. Moukoko, der erst am Eröffnungstag der WM in Qatar 18 Jahre alt wird, ist der jüngste deutsche WM-Teilnehmer in der Geschichte des DFB.

Andere Nationaltrainer setzen ebenfalls bevorzugt auf illustre Namen in ihren Aufgeboten. 

Der Titelverteidiger reist mit einigen der größten Fußballtalente der vergangenen Jahre an. Im französischen Kader stehen unter anderem Kilian Mbappé, Paul Pogba, Karim Benzema, Antoine Griezmann und Ousmane Dembele. England hofft, dass Stars wie Harry Kane, Jack Grealish, Raheem Sterling, Declan Rice und Mason Mount sich an die Spitze kicken. Argentinien setzt außer auf Messi unter anderem auch auf Talente wie Lautaro Martinez, der seine Torschützenkünste bei Inter Mailand eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, und auf Paulo Dybala. Dreh- und Angelpunkt für Brasilien ist und bleibt Neymar, der als teuerster Transferspieler aller Zeiten in die Fußballgeschichte eingegangen ist.

Trotz mangelnder Vorbereitungszeit und ungewohntem Termin für die WM sind die Deutschen guter Dinge. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass Bundestrainer Hansi Flick vor der Amtsübernahme zwei Jahre lang den deutschen Rekordmeister Bayern München gecoacht hatte. Mit den sieben Bayern-Profis im WM-Kader ist er dadurch bestens vertraut. Ob die Zuversicht gerechtfertigt ist, wird sich ab dem 23. November zeigen, wenn die deutsche Elf gegen Japan ihr Auftaktspiel in Qatar bestreitet.