Immobilien gelten seit jeher als sichere Anlage und werden oft als Möglichkeit zur Altersvorsorge empfohlen. Die Krisen und Turbulenzen der jüngeren Vergangenheit haben allerdings für viel Verunsicherung gesorgt. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie sich verschiedene Faktoren auf die zukünftige Entwicklung der Immobilienpreise auswirken könnten.
Die aktuellen Immobilienpreise
Die Preise für Immobilien sind im Jahr 2021 stark gestiegen, nachdem Volkswirtschaften weltweit den pandemiebedingten Abschwung von 2020 überwunden haben. Häuser haben sich in Deutschland auch 2022 verteuert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen die durchschnittlichen Immobilienpreise ohne Steuern und sonstige Abgaben im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 10,2 Prozent.
Der Preisindex für neu erstellte Wohnimmobilien ist hingegen nur um 8,4 Prozent gestiegen. Es kann sich also auch finanziell lohnen, sich über die Möglichkeiten der Baufinanzierung zu informieren. Sie finden dazu hier mehr Informationen.
Momentane Zinsentwicklung
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat im September 2022 beschlossen, die drei Leitzinsen der EZB um 75 Basispunkte anzuheben. Mit diesem Schritt soll der Übergang der Leitzinsen auf ein Niveau vorgezogen werden, das einen rechtzeitigen Rückgang der Inflationsrate gewährleistet. Die EZB hat diesbezüglich ein mittelfristiges Ziel von 2 Prozent ausgegeben.
Wovon hängen Immobilienpreise ab?
Es gibt eine Reihe von Sachverhalte, die sich auf die Verfügbarkeit von Immobilien und deren Preise auswirken. Unabhängig davon, ob Sie ein neues Haus kaufen oder Ihr jetziges verkaufen möchten, sollten Sie einige der wichtigsten Faktoren kennen, die zu Preisschwankungen bei Immobilien führen:
- Das Wirtschaftswachstum
- Die Inflationsrate
- Die Konsumbereitschaft in der Bevölkerung
- Die Arbeitslosenzahlen
Das Bevölkerungswachstum - Das Zinsniveau
- Die Höhe der Mietpreise
- Die konjunkturelle Lage
Wie verhalten sich Immobilienpreise normalerweise bei hohen Inflationsraten?
Wenn die Inflation steigt, ziehen die Preise für Immobilien und andere Vermögenswerte im Allgemeinen mit. Da jedoch auch die Hypothekenzinsen steigen, führt dies tendenziell zu einem Abwärtsdruck und damit einer verringerten Nachfrage nach Immobilien, da das Bedienen von Schulden teurer wird.
Wie hängen Miet- und Immobilienpreise zusammen?
Ein Faktor, der sich immer auf Mietpreise auswirkt, ist das generelle Angebot an und die Nachfrage nach Wohnraum. Im Laufe des Jahres 2021 und bis in dieses Jahr hinein haben wir einen erheblichen Anstieg der Nachfrage erlebt, ohne dass das Angebot damit Schritt halten konnte. Dies wiederum hat es den Vermietern ermöglicht, die Preise höher anzusetzen und wettbewerbsfähige Märkte zu schaffen.
Zukünftige Entwicklung der Immobilienpreise
Die zukünftige Dynamik der Immobilienpreise wird auch von der Konjunktur abhängen. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verkündete in einer Prognose Anfang November, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen wird. Für das Jahr 2023 erwarten die sogenannten Wirtschaftsweisen jedoch einen Rückgang um 0,2 Prozent.
In einer 2021 veröffentlichten Analyse hat die Deutsche Bank die Prognose gewagt, nach der der landesweite Preiszyklus in diesem Jahrzehnt enden wird. Demnach wäre es sehr wahrscheinlich, dass die Immobilienpreise ab 2024 nicht mehr so stark steigen und die Angebotsknappheit zurückgehen werde. Allerdings haben die Experten bei ihrer Vorhersage die geringere Zuwanderung während der Pandemie eingepreist. Da sich diese Variable durch den Krieg in der Ukraine bereits verändert hat, bleibt der Wahrheitsgehalt der Prognose abzuwarten.
Gibt es in Deutschland eine Immobilienblase?
Im aktuellen von der Schweizer Großbank UBS publizierten Real Estate Bubble Index wird festgestellt, dass die Immobilienmärkte in München und Frankfurt am Main ausgeprägte Blasenmerkmale aufweisen. Das bedeutet, dass die Immobilien in diesen beiden Städten als deutlich überteuert angesehen werden können. In Osnabrück und allen anderen deutschen Großstädten liegt demnach keine Immobilienblase vor.
Fazit: Entwicklung der Immobilienpreise
Die Annahme, dass ein Haus eine gute Investition darstellt, beruht auf der Tatsache, dass die Immobilienpreise zumindest in den vergangenen Jahren stets gestiegen sind. Da es keine Möglichkeit gibt, den zukünftigen Immobilienmarkt exakt vorherzusagen, ist es wichtig, sich beim Kauf nicht zu übernehmen. Ein Haus ist nur dann eine gute Investition, wenn man sich die Kreditraten leisten kann.