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Kleiner Klammeraffe im Osnabrücker Zoo ausgebüxt

Ein kleiner Braunkopfklammeraffe ist im Zoo Osnabrück ausgebüxt. Foto: Zoo Osnabrück (Hanna Rickert)

Im Zoo Osnabrück ist am Sonntagmittag gegen 12 Uhr ein kleiner Braunkopfklammeraffe aus seinem Außengehege ausgebüxt. Um 16 Uhr kletterte der Affe wieder zurück auf die Anlage. Gefahr für die Besucher bestand nicht, so der Zoo in einer Mitteilung. Das Weibchen saß in der Krone eines benachbarten Baumes.
„Wir haben abgewartet, ob sie von alleine zur Gruppe zurück geht und diese Taktik war genau richtig. Die Gruppe hatte das Tier bereits gerufen und auch der ausgebüxte Affe rief nach den Artgenossen. Sie war selbst erschrocken über den Ausflug und wollte zur Gruppe zurück“, berichtet Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Biologe des Zoos, der vor Ort ist. „Besucher haben uns berichtet, der Affe hätte an einem Kletterseil auf der Anlage so stark geschaukelt, dass das Tier auf einen benachbarten Baum außerhalb der Insel abgesprungen ist,“ so Andreas Wulftange. Da das Tier auf dem gleichen Weg nicht wieder zurück in sein Zuhause kann, hatten die Zoomitarbeiter extra ein zusätzliches Seil von einem nahestehenden Baum auf die Insel gespannt. Dafür musste der Rest der Gruppe, sechs weitere Klammeraffen, ins Tierhaus geholt werden. „Wir hatten nicht allzu viele Möglichkeiten. Da von dem kleinen Affen keine Gefahr für die Besucher ausgeht, haben wir den Bereich nur abgesperrt, damit das Weibchen Ruhe hat, und haben ihr Zeit gegeben, sodass sie von alleine zurück finden kann“, so Wulftange.
Zoomitarbeiter blieben vor Ort, um den Affen weiter zu beobachten. Zusätzlich versuchten die Mitarbeiter das Tier mit Hilfe von Wasser auf den richtigen Weg zum Gehege zu bringen, allerdings stört es die Braunkopfklammeraffen nicht, wenn sie ein wenig nass werden. „Wir konnten den Affen auch nicht narkotisieren und zurück bringen, weil er sehr ungünstig in einer hohen Baumkrone saß. Dort war es kaum möglich, ihn mit einem Narkosepfeil zu treffen. Außerdem bestand die Gefahr, dass das Tier aus großer Höhe herunterfällt“, erläutert Wulftange. Eine weitere Möglichkeit sei Futter als Lockmittel gewesen, allerdings hätte sich das Tier auch von Blättern ernähren können und sei zudem ein wenig aufgeregt und deswegen nicht sonderlich an Futter interessiert gewesen. Da Klammeraffen sehr behände, schnell und wahre Kletterakrobaten sind, wäre auch der Einsatz einer Drehleiter von der Feuerwehr schwierig gewesen. „Am Ende hat unsere Taktik, dem Tier Zeit und Ruhe zu geben, funktioniert, denn der Affe ist gegen 16 Uhr über einen Baum wieder zurück in die Anlage geklettert. Klammeraffen leben in festen Familienverbänden, deswegen wollte sie auch wieder zurück in ihr vertrautes Zuhause“, so der Biologe.