Deutschlands Tennis-Hoffnung Alexander Zverev muss sich weiter auf seinen ersten Grand Slam Erfolg gedulden. Die aktuelle Nummer 2 der Welt verletzte sich im Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal schwer am Knöchel. Auf Wimbledon muss der deutsche Ausnahmespieler auf jeden Fall verzichten, aber vielleicht besteht noch die Chance auf den Start bei den US Open im September. Es wäre ihm auf jeden Fall zu wünschen, immerhin befand er sich zuletzt in überragender Form. Wir schauen, was das Tennisjahr 2022 für Zverev bisher gebracht hat – und was nach der Verletzung noch möglich ist.
Enttäuschung bei den Australian Open
Die Australian Open hätten der erste große Saison-Höhepunkt für Alexander Zverev werden sollen. Nachdem Novak Djokovic nicht teilnehmen konnte, galt Zverev bei den Tennis Wetten als einer der Topfavoriten auf den Titel. Sein erster Grand Slam Erfolg hätte ihn gleichzeitig zur Nummer 1 der Weltrangliste gemacht. Doch darauf muss sich Zverev erst einmal weiter gedulden. Im Achtelfinale erlebte der an Nummer 3 gesetzte Favorit eine herbe Enttäuschung gegen den Kanadier Denis Shapovalov und verlor glatt in drei Sätzen.
Tiefpunkt in Acapulco und Trainerwechsel im März
Nach der unerwarteten Niederlage bei den Australian Open ging Zverev bei den Abierto Mexicano im Doppel mit dem brasilianischen Partner Marcelo Melo an den Start. Nach mehreren vermeintlichen Fehlentscheidungen kam es zu einem Wutausbruch, bei dem Zverev mit dem Schläger den Stuhl des Schiedsrichters attackierte. Die ATP reagierte umgehend und verhängte neben einer Geldstrafe auch eine achtwöchige Sperre. Zverev selbst entschuldigte sich für den Ausraster und bezeichnete den Vorfall als den schlimmsten Moment seiner Karriere.
Mit neuem Coach zurück an die Spitze
Nach dem grandiosen Tennisjahr 2021, mit dem Gewinn der olympischen Goldmedaille und dem Sieg bei den ATP Finals, sollte es 2022 also noch nicht wirklich für Zverev laufen. Um in Paris bei den French Open erneut angreifen zu können, arbeitete Zverev im Vorfeld des Turniers mit dem Sandplatz-Experten und „Supercoach“ Sergi Bruguera zusammen. Und tatsächlich waren bei den Vorbereitungsturnieren für die French Open in Madrid, Rom und Monte Carlo erste Erfolge sichtbar. Mit neuer Euphorie ging es dann also zum Roland Garros in Paris.
Wie geht es nach der Verletzung weiter?
Bei den French Open bot sich abermals die Chance, mit einem Finalerfolg die Spitze der Weltrangliste zu erklimmen. Tatsächlich zog Zverev relativ problemlos ins Achtelfinale ein, wo er den Spanier Zapata Miralles in drei Sätzen besiegte. Im Viertelfinale setzte er sich gegen den an Nummer sechs gesetzten Carlos Alcaraz durch, dem er sich zuvor in Madrid noch im Finale geschlagen geben musste. Im Halbfinale wartete dann der große Rafael Nadal, der seinen 14. Titel im Roland Garros einfahren wollte. Tatsächlich verlangte Zverev dem Altmeister alles ab und war kurz davor, den 2. Satz für sich zu entscheiden, als er schwer umknickte und das Spiel abbrechen musste. Aufgrund eines mehrfachen Bänderrisses im Sprunggelenk fällt Wimbledon für den Deutschen ebenfalls ins Wasser.

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Damit liegen die letzten Hoffnungen für einen Grand Slam Erfolg auf den US Open. Das Turnier im Flushing Meadows ist immerhin so etwas wie der Lieblings-Grand-Slam von Zverev. In den vergangenen beiden Jahren erreichte er hier das Finale und Halbfinale. Wir drücken die Daumen, dass Zverev bis zum Turnierstart im September wieder fit ist.
