Wer die Bundestagswahl verfolgt hat, hat festgestellt, dass die Grünen tatsächlich ein Allzeithoch verzeichnen konnten. Zwar blieb der haushohe Sieg, den sich so viele Klimaaktivisten erhofften aus, doch konnte die Wahl das bestätigen, was viele eigentlich schon vorher wussten: Nachhaltigkeit liegt am Puls der Zeit.
Die Katastrophe im Ahrtal war ein Weckruf für viele Menschen in Deutschland: Steigt das Klima weiter an, könnten solche Naturkatastrophen sich häufen – das hätte verheerende Folgen. Es ist an der Zeit, der globalen Erwärmung entgegenzusteuern. Und dafür muss man noch nicht einmal Grün gewählt haben: Selbst anzupacken und in erneuerbare Energien zu investieren sind die ersten Schritte in die richtige Richtung.
Nachhaltige Aktien
Wie kann ein Wertpapier nachhaltig sein? Nein, bei nachhaltigen Aktien handelt es sich natürlich nicht um Aktien aus Recycling-Papier. Vielmehr geht es um das Unternehmen, für das eine Aktie steht. Ist dieses nachhaltig, so spricht man auch von nachhaltigen Aktien. Und die Investition in diese Aktien kann sich lohnen, denn Klima- und Umweltschutz werden immer wichtiger. Im Klartext heißt das: Unternehmen, die sich aktiv für die Nachhaltigkeit einsetzen, werden zukünftig Erfolge verzeichnen – und davon profitieren Anleger.
Wer auf diese Weise investieren möchte, sollte alle Anfängertipps für Aktien in erneuerbare Energien nutzen, die zu finden sind. Denn: Wer jetzt klug investiert, kann sich in den kommenden Jahren sicherlich über Gewinne freuen.
Was sind nachhaltige Aktien?
Bei nachhaltigen Aktien handelt es sich eigentlich immer um Wertpapiere von Unternehmen, die sich in irgendeiner Weise gegen die Verschwendung von Ressourcen und für zukunftsfähige Technologien einsetzen. Besonders beliebt sind dabei Aktien, die in Sektoren erneuerbarer Energien, also Windkraft, Wasserkraft oder Solarenergie, tätig sind.
Doch auch soziale und ethische Unternehmensziele können in den Bereich Nachhaltigkeit fallen. Im Grunde gelten also all jene Unternehmen als nachhaltig, die grüne oder sozialpolitische Werte verfolgen und die Welt so zu einem besseren Ort machen wollen.
Deshalb sind nachhaltige Fonds so beliebt
Aktien nachhaltig wirtschaftender Unternehmen sind bei Anlegern sehr beliebt. Das hat unterschiedliche Gründe:
Umweltbewusstsein auch bei der Geldanlage ausleben
Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für ein Leben, das sozial und ökologisch vertretbar ist. Sie leben also umweltbewusst, schonen Ressourcen und verfolgen das Ziel, ihren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Die Investition in Wertpapiere, die kapitalistische Ziele über sozialpolitische Werte stellen, würde dabei nicht ins Bild passen. Für viele Anleger ist die Investition in Nachhaltigkeit also der logische nächste Schritt in Richtung Klimarettung. Da sich dieser Trend immer weiterentwickelt, nimmt auch die Beliebtheit dieser Börsenwerte zu.
Technologien der Zukunft
Nachhaltige Aktien eignen sich aber nicht nur für „Grün-Wähler“ und allgemein für Menschen, die die Umwelt retten möchten – tatsächlich muss man mit Nachhaltigkeit und Ethik wenig am Hund haben, um dennoch erfolgreich investieren zu können.
Wer beim Aktienhandel Geld verdienen möchte, sollte den Markt verstehen und Faktoren ernst nehmen, welche die Preisentwicklung beeinflussen können. Der Trend geht hin zur Nachhaltigkeit, hin zu erneuerbaren Energien – Anleger reagieren darauf mit dem Kauf von Aktien, die in diesen Bereichen forschen, entwickeln, herstellen oder verkaufen.
Besonders gut ist dieser Trend in Hinblick auf die Energiewende, aber auch auf die E-Mobilität zu beobachten: Unternehmen, die sich in diesen Bereichen stark machen, genießen gute Prognosen für die nächste Jahre – ein starkes Argument also für ihren Kauf. Auch wenn die Grünen keine Kanzlerin stellen, wird der Druck auf Unternehmen seitens der Regierung zunehmen.
Angebot und Nachfrage
In einer Marktwirtschaft sind es immer Angebot und Nachfrage, welche die Preisbildung beeinflussen – so auch im Bereich der nachhaltigen Investitionen. Aktien rund um Nachhaltigkeit, Energiewende und Elektromobilität werden immer beliebter. Aufgrund des großen Ansturms ist mit Wertsteigerungen zu rechnen. Viele Anleger kaufen also schon jetzt, um Engpässe zu vermeiden und ein gesundes Wachstum mitzunehmen.
Krisensicher
Aktien unterliegen Schwankungen. Dies gilt selbstverständlich auch für Wertpapiere nachhaltiger Unternehmen. Dennoch haben die Entwicklungen während der Pandemie gezeigt, dass nicht alle Branchen unter der globalen Krise gelitten haben. Dies mag daran liegen, dass sozialpolitische und ökologische Themen auch während einer Krise von Bedeutung sind. Vor allem dann, wenn der Staat Entwicklungen vorantreibt – wie es beispielsweise bei der Energiewende der Fall ist – können Unternehmen unabhängig von der Kaufkraft ihrer Verbraucher funktionieren. Mit der richtigen Trading Strategie können Anleger die Schwankungen, die dennoch vorliegen, zum Erreichen eigener Ziele nutzen.
Die starke Krisensicherheit überzeugt natürlich immer mehr Anleger – vor allem Personen, die während der Pandemie Geld an der Börse verloren haben, sehen sich natürlich verstärkt nach krisenfesten Alternativen um.
Aktien: Direktkauf oder Fonds-Sparen?
Für viele Anleger steht fest, dass eine Investition an der Börse nur in Unternehmen erfolgen kann, die gute Werte haben. Dass erneuerbare Energien Aktien äußerst beliebt sind, liegt auf der Hand. Doch all die Punkte, die in den vorhergehenden Abschnitten genannt werden, sind kein Garant für hohe Rendite. Ein Kriterium für die Chance auf hohe Rendite, ja. Aber eben keine Garantie.
Viele Anleger setzen möchten deshalb in nachhaltige Aktienfonds oder Rentenfonds investieren. Langfristig gesehen ist das eine gute Möglichkeit, um gute Rendite zu genießen. Der BVI hat sich die Erfolge nachhaltiger Publikumsfonds angesehen. Dabei hat man festgestellt, dass die Rendite dabei weitaus höher lagen als bei Mischfonds. Während Mischfonds Rendite von 0,9% verzeichnen konnten, lagen die Rendite bei nachhaltigen Fonds bei satten 3,5% – in Zeiten der Niedrigzinsen also beispiellos.
Alternative: Nachhaltige ETFs
Exchange Traded Funds (ETFs) sind eine weitere Möglichkeit, um langfristig gewinnbringend zu investieren. Anleger, denen sozialpolitische und ökologische Werte ein Anliegen sind, investieren daher sehr gerne in nachhaltige ETFs. Besonders beliebt sind dabei die beiden ETF-Sparpläne MSCI World SRI und ESG Global All Cap UCITS.
Doch wie kommt es, dass ETF-Sparen als relativ sicher und dennoch lukrativ eingestuft werden kann? Um das zu verstehen, sollte man sich die Funktionsweise von ETFs einmal genauer ansehen.
So funktionierten nachhaltige ETFs
Auch beim ETF-Sparen investiert der Anleger in Börsenwerte. Anstatt aber einzelne Wertpapiere, Aktien oder Kryptowährungen direkt an der Börse oder bei einem Online Broker zu kaufen, eröffnen sie einen Sparplan. Dabei hat man die Möglichkeit, aus verschiedenen Angeboten auszuwählen, denn ETFs spiegeln immer eine bestimmte Börse wieder – im Falle der Nachhaltigkeit können Anleger also in ETFs investieren, die ausschließlich nachhaltige Unternehmen beinhalten.
Generell geht man davon aus, dass ein stetes Wirtschaftswachstum vorliegt – unabhängig von der Marktentwicklung. Diese Annahme sorgt dafür, dass ETFs die Geldanlage der Wahl für all diejenigen sind, deren Anlagehorizont zehn bis 15 oder gar zwanzig Jahre umfasst. Anders als Aktien stellt der ETF einen Querschnitt durch eine Börse dar – bei nachhaltigen Sparplänen also einen Querschnitt durch Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen.
Es ist anzunehmen, dass sich der nachhaltige Markt zunehmend durchsetzen wird, weshalb dort mit einem stabilen Wachstum zu rechnen ist. Wer in ETFs investiert, muss sich dabei jedoch nicht auf einzelne Unternehmen festlegen, sondern profitiert auch dann, wenn der gesamte Nachhaltigkeitsmarkt einen Aufwärtstrend hinlegt. Im ETF dürfen einzelne Werte nach unten ausschlagen, doch der Aufwärtstrend anderer fängt diese Ausschläge in der Regel gut auf. ETFs überzeugen also durch eine umfangreiche Diversifikation, was sie zu sehr sicheren und dennoch lukrativen Geldanlagen macht.
Schritt in die Zukunft
Katastrophen wie die Flut im Ahrtal sind eine Folge der Klimaveränderung. Experten zufolge können sich derartige Wetterkapriolen in Zukunft häufen – es ist fünf vor zwölf. Ein Gegensteuern kann noch Erfolg haben, muss aber konsequent umgesetzt werden. Viele Deutsche haben ihre Hoffnung dabei auf eine grüne Regierung in Berlin gesetzt, doch die Ergebnisse der Bundestagswahl sprechen eine andere Sprache: Grün darf mitregieren, doch nicht den Ton angeben.
Der Großteil der Emissionen, welche die Umwelt so stark schädigen, stammen von Großkonzernen. Wer in nachhaltige Aktien investiert, zeigt damit, wie viel Bedeutung Nachhaltigkeit und soziale Werte haben. Es ist davon auszugehen, dass genau diese Wertpapiere, ETFs & Co nach der Bundestagswahl 2021 noch beliebter werden. Auch wenn es keine grüne Regierung sein wird, die sich für das Erreichen der Klimaziele einsetzen wird, steigt der Druck auf die Regierung, denn es ist an der Zeit, Zeichen zu setzen.