Osnabrück. Die Bauzinsen kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach unten. Im Vergleich zu 2011 sind sie um 75% gesunken. Das ist vor allem der Niedrigzinspolitik der EZB geschuldet, die in diesem Jahr ein Jubiläum feiert. Was für Sparer und Anleger eine Katastrophe ist, erweist sich bei einer Baufinanzierung als günstig. Viele Unternehmen und Privatleute nehmen günstige Kredite für ihre Projekte auf. Allerdings könnte es jetzt zu einer Trendwende bei den Bauzinsen kommen. Trotzdem bleiben ein Hauskauf und Umschuldungen attraktiv. Wichtig ist eine professionelle Beratung. Dieser Artikel erläutert, wie sich die Bauzinsen 2021 entwickeln könnten.
Die Niedrigzinspolitik der EZB feiert Jubiläum
Die Niedrigzinspolitik der EZB feiert in 2021 ihr zehnjähriges Bestehen. Was ursprünglich als kurzfristige Stützung der Eurozone und schwächelnde Euro-Staaten gedacht war, entwickelt sich zu einer permanenten Geldpolitik. EZB Chefin Christine Lagarde hat bereits angekündigt, dass die Niedrigzinspolitik auch in 2021 weitergeführt werden wird. Das hat spürbare Auswirkungen auf die Bauzinsen 2021.
Diese hängen nämlich vor allem von drei großen Faktoren ab: der Entwicklung bei deutschen Staatsanleihen, den Entscheidungen der EZB und dem Bruttoinlandsprodukt. Da deutsche Staatsanleihen weiterhin stark nachgefragt sind, die EZB ihre Niedrigzinspolitik weiterführt und das Bruttoinlandsprodukt nur mäßig ansteigt ist mit einer sprunghaften Trendwende nicht zu rechnen. Eine weitere Abwärtsspirale ist bei den Bauzinsen hingegen ebenfalls nicht mehr zu erwarten.
Günstige Kredite nutzen
Für Sparer ist die Niedrigzinspolitik der EZB eine Katastrophe. So gibt es heutzutage quasi keine Zinsen mehr auf Spareinlagen, sondern die Kunden müssen im Gegenteil Strafzinsen zahlen, wenn sie zu viel Geld auf ihrem Konto parken. Ebenso ist es aufgrund der niedrigen Zinsen schwierig, geeignete Geldanlagen zu finden, die noch genug Rendite abwerfen.
Für die Aufnahme von Krediten sind die niedrigen Zinsen hingegen von Vorteil. Viele Unternehmen und Privatpersonen nehmen derzeit Geld auf, um Projekte möglichst günstig zu realisieren. Damit dies funktioniert, ist ein umfassender Anbietervergleich notwendig. Da viele Kunden hierfür nicht die Zeit oder Ressourcen zur Verfügung haben, wenden sie sich häufig an eine kostenlose Kreditvermittlung. Diese sucht nach den für die Kunden individuell besten Kreditangeboten.
Eine Trendwende bei den Bauzinsen ist realistisch
Die Zinsentwicklung bei den Bauzinsen wird sich nicht von heute auf morgen umkehren, eine tendenzielle Trendwende ist allerdings zu erkennen. So stiegen die Bauzinsen in den ersten Monaten 2021 bereits leicht an. Ein Grund hierfür ist das gestiegene Zinsniveau bei Anleihenrenditen am Kapitalmarkt. Das hat beispielsweise zu einem Anstieg deutscher Staatsanleihen um 0,4 Prozentpunkte geführt, wodurch sie allerdings noch nicht aus dem Negativbereich herausgekommen sind.
In den letzten Jahren hat ein massiver Preisverfall bei den Bauzinsen stattgefunden. Immobilienkredite sind bereits nahe der Nullmarke. Entsprechend gibt es kaum noch Spielräume, um die Zinsen weiter sinken zu lassen. Deswegen ist davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten leichte Anstiege festzustellen sein werden. Vor allem bei Krediten mit einer längeren Zinsbindung dürfte dies der Fall sein. Hierdurch entsteht eine Art paradox: Viele wollen von den niedrigen Zinsen profitieren und nehmen daher Kredite auf. Durch diese gestiegenen Nachfrage erhöht sich jedoch der Preis, was sich auf die Zinsentwicklung auswirkt.
Ein Hauskauf bleibt auch in 2021 attraktiv
Ein Hauskauf lohnt sich auch in 2021 immer noch. Die Baufinanzierungen der verschiedenen Anbieter sind nach wie vor günstig und massive Preisänderungen sind nicht zu erwarten. Selbst wenn die Bauzinsen in den letzten Monaten leicht gestiegen sind, befinden sie sich noch immer auf einem niedrigen Niveau. Entsprechend können sich Interessierte ihre Traumimmobilie finanzieren, ohne hohe Kosten befürchten zu müssen.
Wichtig ist, die Entwicklung der Immobilienpreise genau im Blick zu behalten. Hier sind nämlich deutlich stärkere Schwankungen festzustellen als bei den Bauzinsen. Es ist deswegen dringend angeraten, einen genauen Preisvergleich durchzuführen. So lässt sich verhindern, dass für eine Immobilie zu viel gezahlt wird. Gerade während der Corona-Krise ist es sinnvoll, auf Online-Angebote zurückzugreifen, um den Vergleich kontaktarm durchführen zu können. Das gilt unabhängig davon, ob eine Immobilie in den Metropolregionen oder im Umland erstanden werden soll.
Umschuldungen und Anschlussfinanzierungen ins Auge fassen
Die nach wie vor niedrigen Zinsen machen es sinnvoll, eine Umschuldung oder eine Anschlussfinanzierung ins Auge zu fassen. Wenn sich bei einer Baufinanzierung die Zinsbindung dem Ende nähert, unterbreitet die kreditgebende Bank in der Regel ein Angebot für eine Anschlussfinanzierung. Dieses sollte nicht einfach angenommen, sondern mit den Angeboten anderer Dienstleister verglichen werden. Häufig lässt sich durch einen Wechsel viel Geld sparen oder zumindest eine gute Verhandlungsposition gegenüber der Hausbank erreichen.
Nach einer Umschuldung beziehungsweise Anschlussfinanzierung können sich die Nutzer entscheiden, welche Schwerpunkte sie setzen wollen. Einigen ist es wichtig, die monatliche Rate zu reduzieren, um mehr Geld in der Tasche zu haben. Andere behalten auch unter den neuen Zinsbedingungen die alte Rate bei, wodurch ein Kredit schneller zurückgezahlt werden kann. Abhängig davon, welche Ziele verfolgt werden, muss eine Umschulung beziehungsweise Anschlussfinanzierung jeweils anders geplant werden.
Professionelle Beratungen sind sinnvoll
Sowohl die Immobilienpreise als auch die Bauzinsen sind von vielen Faktoren abhängig und zeigen entsprechend teils erhebliche Schwankungen. Um günstige Preise für Kredite zu bekommen und eine Baufinanzierung möglichst preiswert gestalten zu können, ist es deswegen notwendig, möglichst viele dieser Faktoren in den Blick zu nehmen. Für Laien ist dies kaum zu leisten. Deswegen lohnt es sich, einen professionellen Anbieter zu Rate zu ziehen. Dieser behält die Entwicklungen am Kapitalmarkt im Blick und kann sinnvolle Handlungsempfehlungen aussprechen. Es ist empfehlenswert, auf Anbieter mit großer Erfahrung zu setzen, da diese die Marktmechanismen genau kennen und schon vielen Interessierten geholfen haben.
Fazit: Wenn bei den Bauzinsen 2021 eine Trendwende auftreten wird, dürfte sie moderat ausfallen. Die Entwicklungen bei den deutschen Staatsanleihen, die Entscheidungen der EZB und das Bruttoinlandsprodukt sprechen nicht für einen raschen Anstieg. Dennoch ist es für alle, die sich für eine Baufinanzierung interessieren, sinnvoll, die aktuell noch gute Zinslage auszunutzen. Für einen Hauskauf ist es wichtig, mit einem Kreditvermittler zusammenzuarbeiten und eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Das gilt auch dann, wenn eine Umschuldung oder Anschlussfinanzierung durchgeführt werden soll.