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Ausbildungen im Lockdown: So setzt ein Bissendorfer Hotel auf den Nachwuchs


Bissendorf. Die geringe Planungssicherheit während der Corona-Pandemie erschwert die Fortführung der Ausbildung in der Hotellerie und Gastronomie. Die Inhaber von Hünerbein’s Posthotel, Kerstin und Carsten Hünerbein setzen daher auf eine innovative Lösung. Der gesamte Betrieb des Familienunternehmens im Luftkurort Schledehausen wird nun von den auszubildenden Mitarbeitern aufrechterhalten. Damit möchten die Inhaber dem Bildungsauftrag ihrer Branche gerecht werden. Den Auszubildenden wiederum wird so eine Fortführung ihrer beruflichen Schulungen und eine besonders enge Zusammenarbeit ermöglicht.

All dies findet unter erschwerten Vorzeichen statt: Der Gastronomiebereich des Hotels ruht aufgrund geltender Corona-Maßnahmen, Veranstaltungen müssen ausfallen und der Hotelbetrieb ist nur für Geschäftskunden erlaubt. Ermöglicht wird dieses Modell unter anderem durch das Förderprogramm „Ausbildungsplätze sichern“, das den Erhalt von Ausbildungsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen, während der Pandemie finanziell sichern soll. Neben der Arbeit im Hotelbetrieb ermöglicht das Posthotel den Azubis eine besondere Ausbildungsbetreuung. Die Arbeit im Hotelbetrieb wird um Lernsequenzen und Schulungen ergänzt, welche auf die Azubi-Prüfungen so gut wie möglich vorbereiten sollen. Die Arbeit in einem Hotelbetrieb, der „auf Sparflamme“läuft, bietet den Auszubildenden eine Reihe von Vorteilen.

Azubis profitieren von individueller Betreuung

Aufgrund der wechselhaften Situation sind Zeitpunkt und Inhalt von Ausbildungsprüfungen immer wieder Änderungen unterlegen. Die Nachwuchskräfte sind daher umso mehr auf die Ausbildungsträger und deren Hilfe angewiesen. In Hünerbein’s Posthotel wird aus der Not eine Tugend gemacht. Der eingeschränkte Hotelbetrieb bietet die Möglichkeit die Ausbildung im Hotel am theoretischen Unterricht anzupassen, wofür nun bedeutend mehr Zeit vorhanden ist. „Ich bekomme tiefere Einblicke in manche Sachen, für die normalerweise keine Zeit wäre“, schildert die auszubildende Hotelkauffrau Anna Felsch. Das beinhaltet die Chance einzelne Lehrinhalte mithilfe der erfahrenen Hotelbetreiber aufzuarbeiten und zu vertiefen. Neben den fachspezifischen Ausbildungsinhalten kann zudem der jeweilige Ausbildungs- und Kenntnisstand der jungen Mitarbeiter besondere Berücksichtigung finden.


Hotelbetreiber denken zukunftsorientiert

Verlässliche und kompetente Auszubildende können einen eingeschränkten Hotelbetrieb stemmen, wie die vergangenen Monate zeigten. Doch nicht nur in Pandemie-Zeiten mit geringer Planungssicherheit ist der Erfolg von Hoteliers mit der Ausbildung von jungen Menschen verknüpft. „Wir wollen gestärkt aus dieser Krise herausgehen und darum investieren wir in unsere auszubildenden Mitarbeiter“, beschreibt Carsten Hünerbein den Ansatz des Posthotel. Auch bei der Übernahme von fertig ausgebildeten Nachwuchskräften kann auf finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ zurückgegriffen werden. An die soziale Verantwortung von Hoteliers erinnert Kerstin Hünerbein: „Wir haben einen Lehrauftrag und den haben wir auszuführen“. Durch zusätzlich Investitionen in die Ausstattung ihres Hauses wollen die Hünerbeins und ihr Team in eine vielversprechende Zukunft nach dem Lockdown starten.