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Sicheres und hochverfügbares Mobilfunknetz für kritische Infrastrukturen – Stadtwerke-Netztochter beteiligt sich

Themenbild: Pixabay

Osnabrück. In dieser Woche wurden die Weichen für ein besonders sicheres und hochverfügbares Mobilfunknetz für die Energie- und Wasserwirtschaft und andere kritische Infrastrukturen gestellt. Künftig soll die Nutzung der 450-MHz-Frequenz unter anderem zum Gelingen der Energiewende beitragen. Die SWO Netz ist von Anfang an dabei und will die Funktechnik für konkrete Projekte in Osnabrück nutzen.

Am Dienstag hatte die Bundesnetzagentur einem Konsortium aus der Energie- und Wasserwirtschaft, dem auch die Stadtwerke-Netztochter angehört, den Zuschlag für die Nutzung der 450-MHz-Funkfrequenz erteilt. Nun kann der flächendeckende Ausbau des Netzes in der Bundesrepublik und auch in Osnabrück starten. „Beispielsweise für die zunehmend dezentrale und digital gesteuerte Stromversorgung aus erneuerbaren Energien benötigen wir die 450-MHz-Funkfrequenz dringend“, betont SWO Netz-Geschäftsführer Heinz-Werner Hölscher.

Zum Hintergrund: Während die Stromerzeugung früher von wenigen zentralen Erzeugern wie Großkraftwerken dominiert wurde, spielen heute viele dezentrale Erzeuger wie Windkraft- oder Photovoltaikanlagen eine immer größer werdende Rolle. Doch durch die immer komplexer werdende Struktur steigt das Risiko von instabilen Netzzuständen. Die Lösung: Im intelligenten Stromnetz, dem „Smart Grid“, an dem die Branche seit Jahren arbeitet, sind die Erzeuger miteinander verbunden und tauschen laufend Informationen aus. Dadurch lassen sich Stromerzeugung, Transport, Verbrauch und Speicherung dynamisch und in Echtzeit kontrollieren und steuern – mehr Netzstabilität ist möglich. Die 450-MHz-Technik soll auch hier zum Einsatz kommen.


Viele Anwendungsfälle denkbar

Ganz konkret eignet sich die Funktechnik beispielsweise dazu, intelligente Stromzähler – sogenannte Smart Meter – in Echtzeit auszulesen, ohne dass ein Techniker das Gebäude betreten muss. Viele weitere technische Anlagen im Stromnetz oder auch in der Wasserversorgung sollen zudem in Zukunft digital steuerbar sein – bei einem Großteil könnte die Nutzung der 450-MHz-Frequenz dienlich sein. „Mit der Technik können wir unsere Netze digitalisieren und optimal steuern, was wiederum der Versorgungssicherheit und damit der Lebensqualität der Menschen zugutekommt“, sagt Hölscher.
Ein weiteres Anwendungsfeld sind intelligente Ladesäulen, die beispielsweise in Zeiten hohen Verbrauchs und geringer Einspeisung durch erneuerbare Energien wichtige Aufgaben erfüllen. Die in den Akkus der E-Autos gespeicherte Energie kann ins Netz zurückgeleitet werden – dabei können die Ladesäulen über Funk Informationen teilen und zugleich angesteuert werden.

Auch im Blackout kommunikationsfähig

Die Technik hat den Vorteil, dass sie auch im Krisenfall, beispielsweise bei einem Blackout, weiter für die Kommunikation genutzt werden kann. Herkömmliche Telekommunikationsnetze fallen dagegen ohne Strom nach wenigen Stunden aus. „Die Entscheidung der Bundesnetzagentur ist deswegen auch ein Beitrag zu mehr Schutz der kritischen Infrastruktur“, erklärt Hölscher.

PM/Stadtwerke Osnabrück AG