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Osnabrücker ServiceBetrieb setzt auf nachhaltige Mobilität

Foto: Osnabrücker Service Betrieb - Swaantje Hehmann

Osnabrück. Mit den strategischen Zielen 2021 bis 2030 und ihren zentralen Handlungsfeldern setzt Osnabrück auf die „Stadt mit Zukunft – intelligent mobil, nachhaltig und verantwortungsvoll“. Die Stadt Osnabrück will dabei eine Vorreiterrolle übernehmen, um den emissionsfreien Verkehr zu fördern. „Nicht nur Luftschadstoffe gilt es zu vermindern, sondern auch den Lärm in unserer Stadt. Den Anteil von Nutzfahrzeugen unserer städtischen Flotte werden wir mit Elektro- oder Hybridantrieb deshalb ausweiten. Unser Ziel ist es, dass wir bis spätestens 2030 alle unsere Pkw- und leichten Nutzfahrzeuge ohne Verbrennungsmotoren antreiben,“ erläutert der städtische Finanzvorstand Thomas Fillep.

Detlef Schnier, Leiter des Osnabrücker Servicebetriebs (OSB) legt dar, dass „der OSB als Eigenbetrieb der Stadt kontinuierlich daran arbeitet, seinen Fuhrpark sinnvoll auf nachhaltige Antriebsformen umzustellen.“ Jüngster Zugang beim OSB ist eine Kleinkehrmaschine mit elektrischem Antrieb. „Deren Vorteile sind neben der Schadstoffreduzierung eine deutliche Lärmminderung sowohl für die Umwelt, als auch für unseren Fahrer. Wichtig bei der Beschaffung war nicht nur, dass dieses Fahrzeug eine hohe Energie- und Umwelteffizienz aufweist, sondern auch mindestens die gleiche Arbeitsleistung wie eine vergleichbare dieselbetriebene Kehrmaschine erreicht.“ Bereits seit 2014 befinden sich beim OSB drei E-Smart im Einsatz. „Trotz der damalig noch relativ geringen Batteriekapazität und einer realen Reichweite von knapp 80 Kilometern haben sich die Smarts im Kurzstreckenbetrieb in der Stadt als völlig ausreichend erwiesen,“ führt Schnier weiter aus.

Mit den Förderprogrammen des Bundes werden, neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Mehrkosten zu herkömmlichen Verbrennern auch bei Beschaffungen von kommunalen E- Fahrzeugen gefördert. Im Jahr 2020 konnte der OSB bei der Erneuerung der PKW-Flotte neun dieselbetriebe Fahrzeuge durch Elektrofahrzeuge ersetzen. Durch diesen Ersatz fahren im Pkw-Bereich bereits rund 75 Prozent beim OSB elektrisch.


An der Beschaffung einer elektrischen Hubarbeitsbühne – die ab März 2021 neu in die Flotte des OSB aufgenommen werden soll – lassen sich die finanziellen Herausforderungen auf dem Weg zur nachhaltigen und emissionsfreien Mobilität verdeutlichen. So betragen die Mehrkosten für die Elektrifizierung, d.h. der Umbau des Fahrgestells und der Hydraulikantriebe für die Arbeitsbühne, ca. 125.000 Euro. Trotz Förderung verbleiben dem OSB Mehrkosten von 12.500 Euro. Den Mehrkosten stehen allerdings verminderte tägliche Betriebskosten für die „Betankung“ (d.h. Wechsel von Diesel zu Strom) und wesentlich geringe Inspektionskosten gegenüber. Die Hubarbeitsbühne wird fast ausschließlich in der Baumpflege eingesetzt, d.h. kurze Anfahrtswege im Stadtgebiet und längere Arbeiten im Stand beim Arbeitseinsatz. Zukünftig ist auch die Hydraulik elektrisch und nicht mehr über den (Diesel-)Motor betrieben.

Ebenfalls elektrisch fahren beim OSB bereits vier kleine E-Transporter für den Einsatz in der Innenstadt und auf Friedhöfen sowie vier Kastenwagen für die Spielplatzkontrolle und die Wertstoffhöfe.

In der Praxis sehr bewährt haben sich ein E-Roller und 14 E-Bikes für innerstädtische Fahrten sowie die mittlerweile mehr als 80 Kleingeräte mit kompatiblen Wechselakku für Laubbläser, Heckenscheren und Motorsägen. Auch im Kleingerätebereich arbeitet der OSB an einer Umstellung auf Elektro.
Der OSB beschäftigt sich weiterhin intensiv mit der Einsatzmöglichkeit eines Müllsammelfahrzeuges mit alternativem Antrieb. Bei den Müllwagen besteht wie bei Kehrmaschinen die Herausforderung, dass zusätzlich zum Fahrantrieb eine beträchtliche Energiemenge für die hydraulischen Antriebe der Schüttung/des Presswerks bzw. für den Besenantrieb ständig abgefordert wird. Grundsätzlich besteht daher die Frage, ob der Antrieb rein durch Batteriebetrieb erfolgen kann oder perspektivisch zusätzlich Brennstoffzellen als Range Extender eingesetzt werden sollten.

Heiko Panzer, Ratsmitglied und Vorsitzender des OSB-Betriebsausschusses, weist zusammenfassend darauf hin, dass „die Bundesregierung neben Fahrzeugen mit Elektroantrieb auch die Produktion, die Infrastruktur und den Einsatz von Wasserstoff fördert. Einige Pkw-Hersteller bieten mittlerweile Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb an. Bei den Spezialfahrzeugen im Lkw-Bereich sind diese derzeit bislang nur mit Hilfe von weiteren Umbauten verfügbar. Außerdem muss das Wasserstoff-Tankstellennetz noch ausgebaut werden. Der OSB wird sich auch hier aktiv einbringen und die Erarbeitung einer Wasserstoffstrategie für die Region Osnabrück mit voranbringen.“