Social Media

Suchen...

Deutschland & Welt

Den Druck der Coronakrise abfedern: Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen in Nordafrika und dem Nahen Osten

Symbolbild: Pixabay

Frankfurt am Main. Die KfW vergibt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und im Rahmen des Corona-Sofortprogramms weitere 76 Mio. EUR an den SANAD-Fonds. Dieser stellt kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) über lokale Finanzinstitutionen in Nordafrika und dem Nahen Osten kurzfristige Liquidität und Langfristfinanzierungen sowie Eigenkapital zur Verfügung – auch in Lokalwährung. Darüber hinaus geht der Fonds auch Beteiligungen ein. Ab sofort werden in begrenztem Umfang auch ausgewählte Länder Subsahara-Afrikas (Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Ruanda, Senegal und Uganda) unterstützt.

KKMU sind ein bedeutsamer Wirtschaftsmotor und in der Coronakrise stark unter Druck geraten. Denn auf die Ausbreitung von Covid-19 reagierten die Regierungen in diesen Ländern mit der Schließung der Grenzen, führten Ausgangssperren ein und schlossen öffentliche Einrichtungen, Einkaufszentren und Märkte mit verheerenden Auswirkungen für die Wirtschaft. Die weitere Unterstützung zielt deshalb mehr denn je auf die Verbesserung der Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung sowie der Lebenssituation der Bevölkerung in den jeweiligen Ländern ab. Nicht zuletzt nimmt durch die Maßnahmen auch der Migrationsdruck ab, der stark auf den afrikanischen Gesellschaften lastet.

„Der SANAD-Fonds trägt mit der Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in Nordafrika und dem Nahen Osten dazu bei, die seit dem sogenannten „Arabischen Frühling“ im Jahr 2011 durch hohe Arbeitslosigkeit, Ungleichheit und Armut in der Bevölkerung entstandenen Instabilitäten und sozialen Spannungen zu mindern. Diese haben sich in der aktuellen Covid-19 Krise dort und auch in den Ländern Subsahara-Afrikas verschärft. Es bedarf daher einer starken Unterstützung, um dem wirtschaftlichen Einbruch entgegenzuwirken“, sagte Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.


Seit Gründung des SANAD Fonds im Jahr 2011 belief sich der deutsche Beitrag für den Fonds auf 253 Mio. EUR. Zudem hat die KfW den SANAD auch im Auftrag der EU mit bisher 52 Mio. EUR unterstützt. Es wurden Darlehen in einem Umfang von mehr als 950 Mio. USD gewährt und dadurch mehr als 240.000 Kredite an Unternehmen und Haushalte in Nordafrika und dem Nahen Osten finanziert. Der Fonds arbeitet aktuell mit 38 Partnerinstitutionen in 8 Ländern zusammen.

Der Fonds ist als sogenannter strukturierter Fonds mit verschiedenen Risikotranchen aufgestellt und bietet so auch privaten und halbstaatlichen Investoren Anlagemöglichkeiten. Durch diese Dritt- und Marktmittel sowie durch Rückflüsse und Zinserträge werden die Finanzierungspotenziale vervielfacht.

PM/ots/KfW