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Stadt Osnabrück kauft das Kasernenareal Limberg für den symbolischen Preis von einem Euro

Die Stadt Osnabrück hat das Kasernenareal am Limberg von der BImA für einen Euro gekauft: Roger Schiffer von der BImA (links) sitzt neben Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. Hinter ihnen stehen Dörte Zabel (BImA), Notar Dr. Mathias Poppen und Finanzvorstand und Geschäftsführer der OBG Thomas Fillep. Foto: Stadt Osnabrück, Silke Brickwedde

Osnabrück. Für einen symbolischen Euro hat die Stadt Osnabrück das Gelände der ehemaligen Kaserne am Limberg gekauft. Die Stadt ist mit 53 Cent beteiligt, von der Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstückentwicklungsgesellschaft (OBG) kommen 47 Cent. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) war zuvor Eigentümerin des Areals, das die Stadt Osnabrück nun für Sport und Freizeit nutzen will und das die OBG für Gewerbe bereitstellen möchte. Zuvor muss das Gelände umfangreich hergerichtet werden.
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert suchte beim Notartermin schnell ein paar Münzen zusammen und teilte sie unter sich und Kämmerer Thomas Fillep als Geschäftsführer der OBG auf. „Der Kaufpreis ist symbolisch, er berücksichtigt den Wert des Bodens und der Gebäude, davon werden aber die Aufwendungen für Abbruch und Entsiegelung abgezogen“, erläuterte Griesert. Am Limberg verändert sich fast alles, vorher muss mit großem Gerät aufgeräumt, gestemmt und gebaggert werden: Es bleiben nur wenige Gebäude stehen, die Mannschaftsunterkünfte werden abgerissen und auch die Straßen und Leitungen verschwinden. Erst dann kann die eigentliche Erschließung beginnen. „Jetzt sind wir herausgefordert, etwas daraus zu machen“, sagte Wolfgang Griesert nach der Vertragsunterzeichnung.
Mit dem Kaufvertrag hat die Stadt Osnabrück 55,4 Hektar erworben. Die Stadt übernimmt davon rund 29,2 Hektar öffentliche Flächen sowie Sondergebiete und die OBG 26,2 Hektar Gewerbefläche. Außerdem wurde vertraglich ein befristetes Wiederkaufsrecht einer Teilfläche zugunsten der BImA für eine Nutzung durch bundeseigene Immobilien eingetragen.
Im Kaufpreis enthalten sind auch Gebäude, die nicht abgerissen werden: zwei Gebäude mit Verwaltungs-, Lehr- und Übungsräumen der Feuerwehr, eine Kindertagesstätte, ein Gebäude, das die Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück in Osnabrück-Haste nutzen, eine alte und eine neue Sporthalle und eine ehemalige Kantine, die zurzeit gewerblich vermietet ist. Zudem bleiben die auf dem Gelände derzeit vorhandenen Flüchtlingsunterkünfte vorerst erhalten.
2014 hatte die Stadt Osnabrück bereits das ehemalige Sanitätsgebäude mit Außengelände erworben und umgebaut, dort steht jetzt eine weitere Kita. Im gleichen Jahr kaufte die Stadt eine fünf Hektar große Fläche entlang der Straße Am Limberg und richtete eine öffentliche Grünfläche ein. 2015 kam noch die östliche Waldfläche mit 8,8 Hektar dazu.
Die ehemalige Kaserne Am Limberg soll zu einer Drehscheibe für Gewerbe und Dienstleistungen entwickelt werden und den Bürgern ein vielfältiges Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten bieten. Ersten Schätzungen zufolge belaufen sich die Gesamtaufwendungen des Projektes auf fast 33,5 Millionen Euro. Hierin enthalten sind Kosten für Abriss und Entsorgung, für Erschließungsmaßnahmen, für die notwendigen Verwaltungs- und Planungskosten und auch für die Einrichtung von Grün- und Sportflächen. Bislang wurde im Rahmen der Städtebauförderung 4,6 Millionen Euro an Landes- und Bundeszuschuss bewilligt. Die Gewährung weiterer Städtebaufördermittel wird entsprechend den jeweiligen Baufortschritten geprüft.
Die derzeitigen Mieter wurden bereits über den Eigentümerwechsel informiert. Die bisherigen Mietverhältnisse bleiben zunächst, bis zum 30. Juni 2019, bestehen. Bis 2020 – so ist es geplant – sollen die Abbrucharbeiten beendet sein.