Osnabrück. Mit umfangreichen Hilfsangeboten unterstützen der Bund und die Länder seit dem vergangenen Jahr die von der Corona-Pandemie und den staatlich angeordneten Schließungen betroffenen Unternehmen. Aber immer mehr Betrieben in der Region fehlt nach Einschätzung der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim jetzt die Liquidität, um die Zeit bis zur Überweisung der angekündigten Hilfen zu überbrücken.
„Bereits das bewährte Kurzarbeitergeld muss von den Unternehmen vorfinanziert werden. Der Liquidität der Unternehmen ist überhaupt nicht geholfen, wenn Novemberhilfen erst im Januar und Dezemberhilfen erst im Februar ausgezahlt werden. Viele Betriebe wissen inzwischen nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen“, stellt Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, klar.
Die meisten Betriebe litten noch unter den Folgen des ersten Lockdowns im Frühjahr und verfügten deshalb nicht mehr über die notwendigen finanziellen Reserven. Mit Hilfspaketen, wie der November- und Dezemberhilfe, könnte vielen Betroffenen geholfen werden. „Der Bund muss seine Software-Probleme jetzt in den Griff bekommen. Die Auszahlungen müssen dringend erfolgen.“
Graf kritisiert, dass etwa die Anträge auf die Novemberhilfe erst seit dem 25. November 2020 online stehen, die für die Dezemberhilfe seit dem 23. Dezember 2020. Auch bei der Überbrückungshilfe III, die von Januar bis Juni 2021 zur Verfügung stehen soll, ist immer noch unklar, ab wann Unternehmen diese über ihren Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder andere zugelassene Dritte beantragen können und wann es dann zur Auszahlung kommt. „Dieser Verzug ist teilweise existenzgefährdend, weil vor allem auch solche Unternehmen die Hilfe nutzen sollen, die im November und Dezember 2020 deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen mussten.“ Bloße Abschlagszahlungen, wie aktuell bei der Novemberhilfe, helfen den Unternehmen kaum.

