Social Media

Suchen...

Blaulicht

Horrorszenario in der Silvesternacht: Selbstgebauter Böller fliegt im Kinderzimmer in die Luft

Foto: TV7News, Festim Beqiri

Hilter. Die Kapazitäten der ohnehin schon überlasteten Krankenhäuser schonen und deswegen an Silvester nicht böllern – das war die Intention der Politik für ein Feuerwerksverkaufsverbot. Ob genau dieses Verbot fast das Leben von drei jungen Männern in Hilter am Teutoburger Wald gekostet hat, lässt sich aktuell nicht sagen, doch die drei sprengten sich unfreiwillig mit ihrem illegal selbstgebauten Böllern in der Wohnung in die Luft.

Es ist gegen 0:50 Uhr, als ein lauter Knall die nächtliche Stille in der kleinen Gemeinde mit rund 10.000 Einwohnern zerreißt. Im ersten Moment ist nicht klar, was eigentlich geschehen ist und die Feuerwehr rückt nur zu einem ausgelösten Rauchwarnmelder aus. Doch noch während der Anfahrt wird die Alarmstufenerhöhung gemeldet – eine Bombe oder ein Sprengkörper ist in einem Haus explodiert.

Als die ersten Rettungskräfte eintreffen, sehen sie das ganze Ausmaß der nächtlichen Explosion: Drei junge Männer haben im Obergeschoss eines Hauses, im Kinderzimmer eines 21-Jährigen, illegal selbstgebaute Böller gezündet. Das Schlimme ist, es gibt nicht nur materiellen Schaden zu beklagen, sondern es sind auch die drei Personen verletzt – einer von ihnen schwerst. Ein Großaufgebot an Rettungskräften kümmert sich um die Verletzten und die Eltern, welche in der Nachbarschaft Silvester gefeiert hatten. Für die Angehörigen wird die Notfallseelsorge hinzugezogen, denn der Schock über das, was im Haus passiert ist, sitzt einfach zu tief.


Zusätzlich hat die Bausubstanz so stark Schaden genommen, dass das Gebäude erst einmal nicht mehr bewohnbar ist. „Wir mussten das Dach anheben, da es durch die Explosion an einigen Stellen zerstört war und schon einige Pfannen in der Dachrinne lagen.“, erklärt Benno Bextermöller von der Feuerwehr Hilter am Teutoburger Wald die Szenerie nach seinem Eintreffen. Auch eine Wand habe sich versetzt. „Wie das passiert ist, ist eigentlich unvorstellbar“, so der sichtlich schockierte Feuerwehrmann.

Es sei eine Erfahrung, die keiner eine Person wünscht. „Das braucht kein Mensch, das sollte man auch tunlichst lassen, wenn man sich als Laie damit nicht auskennt. Es ist hochgefährlich, Sprengkörper selbst zusammenzubasteln“, fasst es Bextermöller zusammen.