Bersenbrück Im Sommer hat die Stadt Bersenbrück am Bundeswettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ teilgenommen und sich dort mit der Projektidee „Naturnahes Wohngebiet Woltruper Wiesen“ beworben. Im Herbst kam jetzt die positive Rückmeldung: Die Stadt wird für ihren Wettbewerbs-Beitrag mit 25.000 Euro prämiert.
Seit März ist die Stadt Bersenbrück offiziell Mitglied im Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“ und geht damit eine freiwillige Selbstverpflichtung zum Erhalt der biologischen Vielfalt als Basis für eine nachhaltige Stadtentwicklung ein. „Biologische Vielfalt bewahren“ ist nicht nur das aktuelle Jahresmotto Bersenbrücks, sondern soll auch in die Planung zukünftiger Neubaugebiete von Beginn an mit einfließen. Erfahrungen aus den bisherigen Baugebieten im Bereich Woltruper Wiesen haben gezeigt, dass die äußere Gestaltung der privaten Baugrundstücke häufig mehr grau als grün wirkt – Kiesgärten statt Grünflächen, Sichtschutzzäune statt Hecken.
Das soll sich bei den nächsten rund 30 zu bebauenden Grundstücken im Baugebiet Woltruper Wiesen V bereits mit der Planung ändern. Dafür hat die Stadt eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgesehen, die sukzessive und mit der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort umgesetzt werden sollen, erläuterten Bürgermeister Christian Klütsch und sein Stellvertreter Johannes Koop.
Dazu arbeitet die Stadtverwaltung unter Phil Wesselkämper eng mit dem Regionalen Bildungszentrum Biologische Station Haseniederung am Alfsee zusammen, das auch schon bei der Teilnahme am Bundeswettbewerb Kooperationspartner der Stadt war. Ronald Sigmund-Stuckenberg und Susanne Schulze von der Biologischen Station haben die Stadtverwaltung bereits bei der Konzeption der Projektidee unterstützt und werden dies auch bei der Beratung künftiger Bauinteressenten sowie der nachhaltigen Planung des Baugebietes fortführen.
Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Aspekt der Gesamtplanung, die das Baugebiet in einer grünen Symbiose zwischen Privatgrundstücken, öffentlichen Grünflächen und naturnahen Biotopen gestalten soll. Das beinhaltet unter anderem auch eine intensive Kommunikation zwischen künftigen Grundstückseigentümern, Stadtverwaltung und Biologischer Station zur Umsetzung diverser Element im Sinne einer biologischen Vielfalt. Der Einsatz heimischer Pflanzen und regionales Saatgut, insektenfreundliche Außenbeleuchtung und mögliche Dachbegrünung gehören ebenso dazu wie der Verzicht auf chemische Hilfen.
Das naturnahe Baugebiet soll außerdem Vorbild für die Gestaltung weiterer Baugebiete werden und auch die Menschen in schon bestehenden Siedlungen zur Gestaltung im Sinne biologischer Vielfalt anregen. Ein weiterer Aspekt, der die Juroren offenbar überzeugte.
322 Beiträge gab es beim Wettbewerb des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, 40 Kommunen wurden schließlich für die Projektumsetzung mit je 25.000 Euro prämiert, Bersenbrück gehört dazu. Die Auszeichnungsfeier ist Corona-bedingt ausgefallen, stattdessen gab es eine virtuelle Grußbotschaft von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Robert Spreter, Geschäftsführer des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“.
Die Freude über den Gewinn ist ebenso auch Motivation, die nächsten Schritte der Gesamtplanung in Richtung Naturstadt umzusetzen. Die startet gleich zu Beginn des neuen Jahres mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit und ersten Maßnahmen im naturnahen Baugebiet Woltruper Wiesen.
pm
Fotos (Samtgemeinde Bersenbrück):
– (0001) Susanne Schulze, Phil Wesselkämper, Johannes Koop und Ronald Sigmund-Stuckenberg freuen sich über den Wettbewerbsgewinn ebenso wie über die biologisch vielfältigen Perspektiven des naturnahen städtischen Baugebietes.
– (0002) Das Baugebiet Woltruper Wiesen V in Bersenbrück soll naturnah und nachhaltig bebaut werden.