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Seniorin mit perfider Masche betrogen

Symbolfoto: Thies Engelbarts

Fürstenau. Am Mittwoch meldete sich eine Fürstenauerin bei der Polizei, die zum Opfer von Trickbetrügern geworden war. In einem Zeitraum von mehr als einer Woche hatte sich regelmäßig ein „Herr König“ von einem Inkasso-Unternehmen bei der Seniorin auf dem Festnetztelefon gemeldet. Der Betrüger verwickelte die Frau in ein Gespräch und erwähnte irgendwann, dass sie doch in den letzten Jahren wiederholt an Gewinnspielen teilgenommen habe. Seine Firma sei drauf spezialisiert, die unerwünschten Kontaktaufnahmen der Gewinnspielbetreiber zu unterbinden. Für alle Gewinnspiele im Rückblick von drei Jahren könne er gegen die Zahlung von rund 3.000 Euro das Ende der Belästigungen veranlassen. Das Geld müsse dazu auf ein belgisches Bankkonto überwiesen werden.
Die ältere Dame überwies schließlich die geforderte Summe auf das ausländische Konto. Der Betrüger „Herr König“ meldete sich aber auch nach der Überweisung erneut, diesmal mit einer abgeänderten Geschichte. Die Stornierungen seinen gut verlaufen, allerdings sei aufgefallen, dass ein Geldgewinn in Höhe von 97.000 Euro bislang nicht an die Fürstenauerin ausgezahlt worden sei. Um den Gewinn zu erhalten, müsse sie lediglich weitere 3.300 Euro überweisen. Nach diesem Anruf begab sich Frau zur Polizei in Fürstenau und erstatte dort eine Strafanzeige.
Besonders bitter ist, die Seniorin hatte bereits vor der ersten Überweisung Zweifel gehegt und die Polizei kontaktiert. Dort hatte man ihr mitgeteilt, dass es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Betrug handeln würde und sie keinesfalls die geforderte Summe überweisen solle. Aber das Vertrauen in „Herrn König“ war zu groß, ein teurer Irrtum.
Die Polizei nimmt diesen Vorfall zum Anlass, erneut vor Telefon- und Gewinnspielbetrügereien zu warnen. Betrügerinnen und Betrüger sind geschult in der Gesprächsführung, sie bauen Vertrauen auf und haben ein einnehmendes Wesen. Jeder Anruf sollte auf seine Plausibilität hin überprüft werden, insbesondere, wenn Geldforderungen gestellt werden. Ebenso verhält es sich mit Fragen nach Zugangsdaten, Passwörtern oder Pincodes. Eine gesunde Skepsis schreckt Betrügerinnen und Betrüger ab, man sollte sich niemals unter Druck setzen lassen. Im Zweifelsfall sollte man das Telefongespräch einfach beenden und Verwandte, Freund oder die Polizei kontaktieren. Meist kann schnell aufgeklärt werden, ob ein versuchter Betrug vorliegt. Wer betrogen wurde, sollte eine Strafanzeige erstatten.