Osnabrück. Aus bislang ungeklärter Ursache ist am späten Donnerstagnachmittag ein Pkw von der Vorbahn abgekommen und landete in einem Vorgarten in der Ansgarstraße im Stadtteil Nahne.
Cornelia Dübel denkt wohl noch lange Zeit daran, bei welchen Szenario sie am Donnerstagabend Augenzeuge war. Sie stand in ihrem Teil des Vorgartens und räumte Laub, als sie plötzlich einen lauten Knall hörte. „In dem Moment habe ich um die Ecke geschaut, habe gesehen, wie das Auto über die Hecke geflogen ist“, berichtet sie noch immer sichtlich geschockt. Sofort eilt sie zur Hilfe, denn sie erkennt das Auto der Mieterin, die über ihr wohnt. Dübel versucht die Frau anzusprechen, aber sie reagiert erst einmal nicht, erst nach einiger Zeit. Doch das Auto anfassen traute sie sich auch nicht, deswegen redet sie mit den Insassen, bis die Rettungskräfte eintreffen.
Diese sind genauso erstaunt über die Situation. Selbst der Einsatzleiter der Feuerwehr ist überrascht: „Es ist schon etwas außergewöhnlich, wenn in einem kleinen Vorgärtchen ein Pkw auf der Seite liegt“. Denn die Wohnung liegt nicht an der Straße, sondern ist nur über eine Anwohnerzufahrt für den Parkplatz erreichbar. Bevor die Retter allerdings die beiden Rentner aus ihrer unangenehmen Lage befreien können, müssen sie erst das Auto stabilisieren und den Brandschutz sicherstellen. Dann können die Beiden mit Unterstützung aus der Fahrertür klettern.
Die Nachbarin ist immer noch geschockt vom Szenario: „Wie im Film, das kann man sich nicht wirklich vorstellen“. Trotzdem ruft sie das Ehepaar aus der Nachbarwohnung an, welches sofort von der Arbeit nach Hause eilt. Jedoch musste Heidi Kaunas bei dem Anruf erst einmal realisieren, was passiert ist: „Wie, bei mir auf der Terrasse liegt ein Auto? Kann doch nicht sein! Wie geht das?“, so ihre erste Reaktion am Telefon. Ihr Ehemann Reimund reagiert dagegen ganz anders: „Ich musste erst einmal lachen, weil jeder weiß wo wir wohnen – wir sind ja nicht einmal an einer öffentlichen Straße.“
Doch Zuhause angekommen, sehen sie das Schadensbild mit eigenen Augen und sind froh, dass sie bei der Arbeit waren. „Wäre das im Sommer gewesen, hätten wir auf der Terrasse gesessen. Das hätte übel ausgehen können“, so Reimund. Aber zum Glück ist die spektakuläre Unfallsituation noch gut ausgegangen, denn den Autoinsassen geht es soweit gut, auch dem Hund, der mit im Wagen saß und weitere Personen sind auch nicht zu Schaden gekommen. Am Haus selbst sind auch keine Schäden entstanden, lediglich an den Pflanzen und dem Gartenmobiliar vom Ehepaar Kaunas.