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Friedensstadt Osnabrück möchte Flüchtlingen aus Moria helfen


Osnabrück. „Ist doch klar, dass wir helfen“, sagt Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. „Als Friedensstadt können wir dieser humanitären Katastrophe im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos nicht einfach nur zuschauen. Wenn wir nichts tun, würden wir die Hilflosigkeit Europas akzeptieren. Das passt aber nicht zur europäischen Idee und all den schrecklichen Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren machen mussten. Daher bitte ich alle entscheidenden politischen Institutionen darum, Wege zu eröffnen, damit Städte in Europa im Rahmen einer europäischen Lösung unverzüglich Flüchtlinge, insbesondere unbegleitete Jugendliche, aufnehmen können. Die Friedensstadt Osnabrück ist weiterhin bereit dazu. Juristische Hürden dürfen nicht so hoch sein, dass diese die Hilfsbereitschaft der kommunalen Familie ausbremsen.“
Sozialvorstand Katharina Pötter ergänzt: „Wir können ziemlich schnell die entsprechende Infrastruktur schaffen. Außerdem ist die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft in der Friedensstadt nach wie vor groß. Präventiv würden wir die Flüchtlinge unter Quarantäne stellen, für den Fall, dass sie sich in Moria mit dem Corona-Virus infiziert haben. Das lässt sich organisieren, so dass wir eine etwaige weitere Ansteckung ausschließen können.“ Im Jahre 2018 ist die Friedensstadt Osnabrück nach einem entsprechenden Ratsbeschluss als eine von inzwischen 174 Kommunen in Deutschland dem Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ beigetreten.
Die Insel Lesbos liegt direkt vor der türkischen Küste, nicht weit von Çanakkale entfernt. Çanakkale ist eine Partnerstadt von Osnabrück. Beide Städte verbinden enge Beziehungen. Unter anderem tauschen sie regelmäßig Städtebotschafter aus. Çanakkale ist als Transitzone in der nördlichen Ägäis nach Griechenland seit Jahren stark von Migration betroffen, die mit einem immensen Integrationsaufwand für die westlich und säkular orientierte Stadtgesellschaft verbunden ist. In der Türkei leben zur Zeit fast vier Millionen Flüchtlinge.