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Mobile Stromversorgung mit Solarenergie: Landrätin Kebschull besucht die Tronos GmbH in Bad Laer

Martin Weisser, Geschäftsführer des Unternehmens Tronos in Bad Laer (rechts), erklärt Landrätin Anna Kebschull, Bürger-meister Tobias Avermann (2.v.l.) und dem Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück, Siegfried Averhage, Aufbau und Einsatzmöglichkeiten der mobi-len Stromversorgungseinheiten. Foto: WIGOS / Kimberly Lübbersmann

Bad Laer. Schicke Koffer mit smartem Inhalt: Das Unternehmen Tronos GmbH produziert in Bad Laer Lösungen für die mobile Stromversorgung. 2015 im InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) gegründet, hat sich das Start-up inzwischen einen inter-nationalen Kundenkreis erobert, der von der US-Medical-Branche bis hin zum deutschen Frauenhofer Institut reicht. Bei einem Unternehmensbesuch gemeinsam mit dem Bad Laerer Bürgermeister Tobias Avermann und Landkreis-Wirtschaftsförderer Siegfried Averhage zeigte sich Landrätin Anna Kebschull beeindruckt vom nachhaltigen Produktionskon-zept.

„Wir produzieren zurzeit zwei Geräteklassen, eine weitere ist in der Entwicklung“, erläuterte Gründer und Geschäftsführer Mar-tin Weisser. Das energy.case 1500PRO bringt 23,5 Kilogramm auf die Waage, verfügt über eine Akku-Kapazität von 1500 Wattstunden (Wh), liefert 230 Volt wie aus der Steckdose und hat eine Leistung von 300 Watt. Sein kleiner Bruder, das ener-gy.case 500, bietet bei einem Gewicht von 8,7 kg eine Akkuka-pazität von 500 Wh und eine Spannung von 24 Volt. Geladen werden die Einheiten durch Solarpanels, die Tronos in einer Falt-lösung mitliefert. Doch auch die Ladung über eine Steckdose oder über den Anschluss im Auto ist möglich. „Bei den An-schlüssen richten wir uns nach den Wünschen unserer Kun-den“, skizzierte Weisser. Betriebsfähig seien beide Produkte bei Betriebstemperaturen von 0°C bis + 45°C.

Das Anwendungsspektrum der outdoorfähigen, CO2-neutralen Stromversorger ist breit: Vom Katastrophenschutz über Events im Außenbereich bis hin zu Baustellen. „Wir bieten absolute Un-abhängigkeit durch eine mobile Stromversorgung“, betonte der Geschäftsführer. Das energy.case etwa finde breiten Einsatz bei der HIV-Testung in Afrika: Es versorge exklusiv den Aids-Testkit des US-Unternehmens Abbott mit der nötigen Energie. Auf diese Weise könnten auch in völlig abgelegenen Regionen die Menschen getestet werden und erhielten nur eine Stunde nach der Untersuchung ihr Ergebnis. „So tragen wir dazu bei, dass viele Betroffene dann deutlich früher behandelt werden können“, sagte der Firmengründer. Für die Zukunft kann er sich außerdem gut vorstellen, dass sich auch im Handwerk zahlrei-che Anwendungen für seine Produkte finden.


„Wie reagieren denn die Flughäfen auf die Koffer?“, fragte Land-rätin Kebschull und hatte damit ein wichtiges Problem angespro-chen, dass Tronos lange Kopfschmerzen bereitete. „Inzwischen sind unsere explosionssicheren Produkte rundum zertifiziert – bis hin zu einem eigens entwickelten Gefahrgutkarton, so dass es damit keine Schwierigkeiten mehr gibt“, berichtete der junge Unternehmer. Und auch gegen einen möglichen Diebstahl seien die handlichen Geräte gut gesichert: Dafür sorge eine entspre-chende App mit Alarm und GPS-Tracking.

Für die eigene Produktion legt Weisser großen Wert auf regiona-le Zulieferer. Die Koffer kommen aus Ibbenbüren, die Metallteile im Innern aus Melle, die Platinen aus Osnabrück, die Software ist eine eigene Entwicklung. Nur bei den langlebigen Lithium-Eisenphosphat-Akkus musste Tronos Kompromisse eingehen – sie kommen aus China. Eigentlich hatte der junge Firmenchef für das laufende Jahr eine Expansion geplant – doch dann kam Corona. Sorgen bereitet das Weisser jedoch nicht, das Wachs-tum ist nur aufgeschoben: „Natürlich gibt es auch ähnliche Pro-dukte auf dem Markt. Aber wir sind der Konkurrenz in Sachen Leistung, Outdoorfähigkeit und Zertifizierung deutlich voraus.“