Das Mädchenhaus Osnabrück kann auf 25 Jahre Arbeit zurückblicken. 25 Jahre in denen das Angebot für Mädchen und junge Frauen, die oftmals Gewalt erleben mussten, stetig ausgebaut und erweitert wurde. Immer mit dem Ziel, das Selbstbewusstsein jeder einzelnen Betroffenen zu stärken und sie in ein eigenständiges Leben zu führen.
Mittlerweile besteht das Team des Osnabrücker Mädchenhauses aus 32 Frauen. Je nach Bedarf der Mädchen gibt es, in ganz Osnabrück verteilt, verschiedene stationäre und ambulante Angebote. Die intensive Einzelbetreuung oder auch das Haus Rosenrot zum Beispiel bieten den Betroffenen individuelle stationäre Betreuungsformen.
Café Dauerwelle
Zu den ambulanten Angeboten gehört das Café Dauerwelle. Dort können die Mädchen ihre Freizeit nach Belieben gestalten oder auch die Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Im letzten Jahr wurde die Arbeit des Osnabrücker Mädchenhauses außerdem auf Mädchen mit Flüchtlingserfahrungen ausgeweitet.
Festakt im Haus Neuer Kamp mit bekannten Gästen
Anlässlich des Festaktes in der Jugendhilfeeinrichtung Haus Neuer Kamp, zu dem das Mädchenhaus Osnabrück gehört, waren einige bekannte Gäste und Rednerinnen geladen. Eine von ihnen war Andrea Frenzel-Heiduk vom niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. In ihrem Grußwort appellierte sie daran, den geschützten Rahmen des Mädchenhauses Osnabrück zu nutzen und sich „von dem alten Rollenbild der Frau zu befreien“. Insgesamt gibt es in Niedersachsen nur drei Mädchenhäuser. Für die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Osnabrück Katja Weber-Kahn ist das zu wenig. Noch immer steige die Zahl der Opfer von häuslicher Gewalt. Umso wichtiger sei deshalb die psychosoziale Prozessbegleitung als ein weiteres Angebot des Osnabrücker Mädchenhauses.
Ein Höhepunkt des Festaktes war der Vortrag „Da dachte ich zum ersten Mal: Du schaffst das!“ von der Diplompädagogin Claudia Wallner. Sie sprach über die Entwicklung der Mädchenarbeit in den letzten Jahren und dem heutigen Verständnis von Gleichberechtigung. Nach wie vor seien Benachteiligungen vorhanden, doch anders als vor 30 Jahren werden diese von den Mädchen oftmals nicht mehr wahrgenommen. Die Herausforderung sei deshalb jungen Frauen einen Zugang zur Mädchenarbeit zu ermöglichen. Auch nach 25 Jahren ruht sich das Osnabrücker Mädchenhaus also nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern versucht weiter seine Arbeit zu verbessern.