Osnabrück. Die Wiedereröffnung des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück Anfang Juni stößt auf große Resonanz. Nachdem die Schulferien in Niedersachsen begonnen haben und die Anfragen nach längeren Öffnungszeiten fortdauern, werden die Besuchsmöglichkeiten der Freianlagen ab 1. August, von Montag bis Freitag um zwei Stunden erweitert. Die neuen Öffnungszeiten bis Ende September: Montag bis Freitag von 12 bis 20 Uhr, Samstag 14 bis 20 Uhr und Sonn- und Feiertag 10 bis 20 Uhr.
„Das vorbildliche Verhalten unserer Besucherinnen und Besucher in den vergangenen Wochen trägt dazu bei, dass wir den Botanischen Garten unter den geltenden Sicherheitsregelungen wieder länger öffnen können“, so die Direktorin Prof. Dr. Sabine Zachgo. Sie bittet aber um Verständnis, dass das Regenwaldhaus, bedingt durch die weiterhin bestehende Ansteckungsgefahr, noch nicht öffnen kann. Alle drei Eingänge werden geöffnet. Nur die zwei kleineren Tore im Bereich des Fußweges zwischen Gutenbergstraße und Caprivistraße bleiben verschlossen.
Der Hochsommer hat derweil Einzug in den Botanischen Garten gehalten. Die Außenanlagen präsentieren sich mit einer bemerkenswerten Vielfalt von rund 4.000 Arten. Eine bunte Ansaat aus einjährigen Sommerblumen nimmt die Besucherinnen und Besucher am Haupteingang des Gartens in Empfang. Gelb und Purpur sind die vorherrschenden Farben dieser Jahreszeit. Leuchtende Blüten von Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) und Gewöhnlichem Gelbweiderich (Lysimachia vulgaris) säumen den Bachlauf in der Schwäbischen Alb.
Die Nordhänge des Alpinums sind von Schmalblättrigen Weidenröschen (Epilobium angustifolium) bedeckt, eine Art, die sich durch unterirdische Ausläufer ausbereitet und ein Bienenmagnet ist. Auch die Blüte des Japanischen Rosinenbaumes (Hovenia dulcis) ist für die Insekten verlockend. Die Früchte mit ihren verdickten Fruchtstielen sind süß duftend und essbar. Getrocknet erinnern sie an Rosinen.
Die Japanische Hopfenbuche (Ostrya japonica) schmückt sich mit auffälligen, traubenartigen Früchten, die den weiblichen Fruchtständen des Hopfens sehr ähnlich sehen und der Gattung zu seinem deutschen Namen verhalf. Während die euroasiatische Steppe im Sonnenlicht silbrig glänzt und zurzeit von blau blühenden Arten wie Mannstreu und Ballonblume bestimmt wird, wird es im Farntälchen schattiger und das Blattgrün zeigt sich facettenreich. Von dem auf dem Wasser lebenden Algenfarn (Azolla) bis hin zum stammbildenden Baumfarn (Cyatheales) kann hier die Formenvielfalt der Echten Farne (Polypodiopsida)entdeckt werden.